Ich mag Noé's Werke. Nach seinem letzten großen Film "Enter The Void" war ich schon sehr neugierig auf "Love", der ja anfangs sogar Probleme bei der FSK hatte (was ich nicht nachvollziehen kann).
"Love" erreicht zwar nie die Eindringlichkeit und Authenzität von "Menschenfeind" oder "Irreversible", führt den Zuschauer abermals auf einen gehörigen Trip und macht im Prinzip da weiter wo "Enter The Void" aufgehört hat. Leider mit Überlänge steht wieder im Vordergrund eine leicht verschachtelte und kunstvoll erzählte Geschichte über ein Paar (mehr oder weniger) und deren Beziehungsprobleme im Vordergrund...
Leider wirkt die Optik sehr verwaschen wenn auch in erdigen Farben gehalten und unscharf. Ich bin mir nicht sicher ob es so gewollt ist, oder ob es an der 3D-Portierung liegt, die ja auch nicht so das Wahre gewesen sein soll. Dafür haut Score und Kamera absolut hin. Etwas schade finde ich, dass Noé es nicht geschafft hat einen so aufwühlenden Film wie seine bisherigen zu schaffen. Stellenweise bleibt man als Zuschauer passiv und lässt die Bilder vor sich her treiben. Gerade unter der Aussage "Love" wäre Gaspar Noé persönlichster Film, finde ich den Film stellenweise nicht emotional ergreifend genug. Vielleicht sind damit auch nur die vielen Anspielungen auf die anderen Werke gemeint?
Dennoch hat "Love" seine gewisse Faszination und Langlebigkeit (zumindest bei mir) und ist nun wahrhaftig kein schlechter Film!
Fazit:
Ungewöhnliche Kameraperspektiven, eine kunstvoll erzählte Geschichte, etwas Provokation (aber nicht für den Filmfreund von Noé) und ein toller Score, sorgen wieder für gute Unterhaltung fernab des Mainstreams, wenn auch Noé's "schlechtester" Film da nicht so eindringlich und aufwühlend.