Luke Goss spielt einen Captain der amerikanischen Streitkräfte, der seine Einheit 1944 im von den Nazis noch teilweise besetzten Frankreich wegen eines Hinterhalts verliert. Im September soll er nun zusammen mit einem Franzosen der Fremdenlegion, gespielt von Dolph Lundgren, in geheimem Auftrag hinter den feindlichen Linien nach einer Superwaffe der Nazis suchen. Dafür stellt man ihm die „War Pigs“ zur Seite, einen kleinen, verschworenen Trupp. Den Respekt des chaotischen Haufens muss sich der neue Anführer aber vor Beginn der Mission erst noch verdienen, außerdem müssen die Männer für den gefährlichen Einsatz ausgebildet werden.
Der Name Dolph Lundgren stand seit jeher nicht gerade für Filme, welche die erlesenen Geschmäcker bedienen, zumal in den letzten Jahren, in denen Lundgren abseits der „Expendables“-Reihe kaum noch auf der großen Leinwand, sondern in diversem Direct-to-DVD-Schund zu sehen war. Und auch die Karriere von Mickey Rourke muss sehr gelitten haben, dass dieser seinen Namen hergeben muss, um „War Pigs“ damit etwas aufzuwerten, einen Film, dessen Regisseur Ryan Little mit „Saints and Soldiers“ bereits einen Ausflug ins von Deutschland besetzte Frankreich unternommen hatte. Dieser Film hatte im Übrigen ähnlich vernichtende Kritiken wie nun auch „War Pigs“ erhalten. Und dem kann man sich letztendlich auch nur anschließen.
Objektiv betrachtet ist das Ganze schnell abgehandelt, „War Pigs“ ist ein verkorkstes B-Movie, wie es im Bilderbuch steht. Die Darsteller sind durch die Bank so schlecht, dass ein Dolph Lundgren eher noch positiv heraussticht, die Dialoge sind furchtbar. Das Ausbildungsprogramm des chaotischen Trüppchens, das aus sinnfreien Fingerübungen und Sandsackschleppen besteht, wirkt alles andere als realistisch, passt damit aber perfekt zur Rahmenhandlung, in der es um eine Wunderwaffe der Nazis geht, die vom Elsass bis nach London schießen können soll. Die Dramaturgie ist simpel, das Geschehen durchweg vorhersehbar, zumal es im Film nur so von Genre-Stereotypen und klischeehaften Charakteren wimmelt. Die Action-Sequenzen sind passabel, kommen aber über zweitklassiges Niveau nicht hinaus. Die amerikanischen Soldaten werden dabei selbstverständlich durchweg als Helden gefeiert, aber die extreme Schwarz-Weiß-Malerei ist gemessen an den anderen Schwächen des Films eher ein Kritikpünktchen.
Zwar ist fraglich, ob Ryan Little, dessen Film sehr unbeholfen auch mal ernstere Töne anzuschlagen versucht, den Trash-Humor intendiert hat, doch „War Pigs“ ist zumindest einigermaßen kurzweilig geworden, weil die übertriebenen Action-Szenen und die überhöhten Klischees eben auch immer mal wieder für etwas Heiterkeit sorgen. Das gilt insbesondere für die bescheuerte Ausbildung der Männer, aber auch für das furios schlechte Finale. Hier und da platziert Little zudem den einen oder anderen Gag mit Absicht und auch diese sind so schlecht, dass sie fast schon wieder witzig sind. „War Pigs“ ist damit zumindest die Art von filmischem Bodensatz, dem man seine Fehler irgendwie noch verzeihen kann.
Fazit:
Die Beteiligten machen bei „War Pigs“ im Grunde alles falsch, damit aber zumindest ein bisschen was richtig. Das miserable B-Movie unterhält dank einiger gewollter, vielmehr aber aufgrund der vielen ungewollt amüsanten Szenen, über weite Strecken halbwegs solide.
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