Review

Ein S(p)lasher 


Ein Serienmörder, der seine Opfer in einer abgelegenen Hütte in einer ranzigen Badewanne ertränkt, der allerdings von seinem letzten Opfer (zumindest zu Lebzeiten) dort selbst ertränkt wird. Und der nun als eine Art feuchtfröhlicher Wasserdämon durch jede Form von H2O seine Opfer in sein glitschig-modriges Reich ziehen kann... Klingt geil, ist es vom Grundkonzept bzw. dem monströsen Antagonisten auch. Leider ist der Film, der darum gebaut wurde, gerade mal, im besten Fall, Stangenware und eine Fingerübung, Bewerbungsmappe eines jungen Regisseurs und Horrortalents (?)...

„The Drownsman“ kann man gut weggucken. Der Bösewicht hat enormes Potenzial, ist optisch wie mythisch sehr überzeugend gestaltet. Die Grundidee ist zudem trashig und unterhaltsam genug, um Spaß zu generieren. Wenn die Mädels z.B. in einem Aufzug stehen und alle zusammenzucken, weil eine Wasserflasche geöffnet wird, dann ist es unmöglich zu grinsen. Oder wenn die verweste Hand des mörderischen Döppers aus einer Waschmaschine oder einer Pfütze kommt, dann erkennt man, dass ein solch toller Schmarn irgendwo zwischen „Lights Out“, dem Swamp Thing und Freddy Krueger noch nicht gemacht wurde, fast auf Niveau eines „Killerbetts“ oder Ähnlichem liegt. Ganz verschmerzen, dass die Hauptfiguren, die Erzählweise und die Kills an sich allerdings arg blass bleiben, lässt das zwar nicht, doch Bodensatz sieht ganz anders aus. Immerhin hatte der Regisseur eine nice Idee, eine ordentliche Vision und besitzt viele der handwerklichen Grundvoraussetzungen, um bald (hoffentlich) Größeres zu schaffen. Selbst wenn dieser Badewannenterror wohl kaum zum Kultfilm eines „Evil Dead“ oder „Bad Taste“ avancieren wird. 

Fazit: der „Ertränker“ hätte absolut das Zeug zu einer neuen Horrorikone - der dazugehörige Film aber nicht wirklich und deckt nur die gröbsten Grundbedürfnisse und -qualitäten ab. Schade. Kann man gucken, aber feucht wird dabei kein Horrorfanhöschen. 

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