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Ausgehend vom Erfolg von Rigor Mortis bei Publikum und Kritikern und quasi die Antwort dazu präsentiert sich der danach platzierte Sifu vs. Vampire als kurze und (mitsamt Vampire Cleanup Department und Bio Raiders) einsame Wiederbelebung des Subgenres vom Jiangshi; eine Abart der Horror- und gleichzeitig der Actionkomödie, die oftmals mit einem starken Einschnitt in das Martial Arts Genre versehen vor allem in den Achtziger und den frühen Neunzigern am Blühen war und nunmehr noch vereinzelt am Reanimieren ist. Damals auch noch in bspw. Südkorea und Taiwan am Vorkommen hat sich die Gattung Film anschließend allein in HK ausgebreitet und dort seine Tradition mitsamt allen seinen Regeln auch begründet, wobei der hiesige Vertreter anders als das Frischblut Rigor Mortis auch genau diesen Grundlagen folgt und damit die späte Aktualisierung eines vor Jahrzehnten populären Trends ist:

Die im Dienste des ebenso kleinteiligen Triadenhäuptlings Snake [ Tony Ho ] befindlichen, etwas unterbelichteten Schmalspurgauner Nicky [ Ronald Cheng ] und Boo [ Philip Ng ] geraten eines Tages in weniger typische, da mehr obskure und vor allem auch übersinnliche Schwierigkeiten, die sie schutzsuchend in das Büro vom taoistischen Experten Master Charlie Chiang [ Yuen Biao ] und seiner schlagkräftigen Helferlein Ling Xin [ Jiang Lu-Xia ] flüchten lassen. Der ebenso den Gangster angehörende AK Chow [ Kenny Kwan ] will seinen längst begrabenen Großvater umbetten, um weiterhin mithilfe von schwarzer Magie das Glück von Anderen im Leben zu beziehen. Da Chiang aus guten Gründen dies Angebot ablehnt, wendet sich der nebenbei ein Fernsehstudio innehabende Chow an dessen weniger Skrupel besitzenden Konkurrenten Leopard Man [ Ricky Yi ], der erst kurz zuvor auch unabhängig davon zwei Frauen auf dem Gewissen hat, darunter auch Nickys neue Flamme Tomorrow [ Michelle Hu Ran ]. Die allerdings bereits ein Geist ist. Bald treiben noch mehr Untote ihr Unwesen.

Um ganz auf Nummer sicherzugehen und dies angesichts einer mittlerweile ja nun begrenzten Publikumsschar, die nicht nahtlos am Nachwachsen ist, hat man sich dabei vor und hinter den Kulissen gleichsam auf eine Arbeitsteilung verlassen, die aus einem recht frischen und jungen, sprich auch 'hippen' Regisseur mit Erfahrungen nur im ersten Triadendrama, einem bestätigten Komödienstar in der Hauptrolle und einem schon betagten 'Relikt' aus den einstmals glanzvollen Zeiten besteht. Der Letztere ist dabei der einzige mit Erfahrung auch, woraus sich gegebenfalls auch gleich die Referenz, nämlich Marke Mr. Vampire 2 ergibt.

Dabei sieht man allerdings schon beim Start des Filmes, auf den ersten Blick gewissermaßen, wessen Geistes Kind die Produktion tatsächlich und dass bspw. der ausführende Regisseur nur die Marionette des Drehbuchautoren, hier Wong Jing nämlich ist. Wong als 'Lichtgestalt' des kantonesischen Unterhaltungskino, seit Jahrzehnten auch schon, wobei die frühere tatsächliche Kreativität nunmehr zumeist einer Vielzahl von Zoten und anderweitigen Witzen meist unter der Gürtellinie gewichen ist und sich der erzählerische Rest auch aus der Wiederverwertung von Bekannten herauslöst. Ein Markenzeichen quasi, dass man auch ohne Vorwissen um seine Mitarbeit hier gleich spürt, quasi das Haare Aufstellen im Nacken, dass sich von den ersten bunten Bildern und seinen Gags um Frauenaufreißer, um Sprücheklopfer, um Transvestiten, Blowjobs, Tritte in den Unterleib und andere rasch aufeinanderfolgende Aktionen auch um die Funktionen des Körpers und seinen 'Spaß' damit ergibt.

Das Niveau wird also gleich auf ein Mindestmaß gesunken, wenn nicht noch darunter, woraus sich zumindest die Erwartungs- und die Geisteshaltung gleichermaßen senkt, und was dem Film von Start weg schon jegliche Klasse entweder stark mindert oder ganz nimmt; letztlich strampelt er sich später immer verzweifelt ab, doch noch etwas Oberwasser und genug Luft zum Atmen zu gewinnen. Immerhin ist viel los und wird auch die Vergangenheit und deren düsteren Umstände mit herangezogen, was sich später (eventuell) dramaturgisch auch auswirkt, und immerhin hat sich der Autor und auch sein Regisseur um eine Verbindung des Mystischen innerhalb der Jetztzeit und ihrer Begebenheiten um die kleinkriminellen Triaden und damit de facto auch eine Weiterführung ihres gemeinsamen (finanziell gescheiterten) Vorgängers Young & Dangerous - Reloaded, diesmal nur im Metier der Horrorkomödie gekümmert.

Von der Handlung nicht per se schlecht, wenn auch alles andere als innovativ wird gegen die humoristisch blanke Stoßrichtung angekämpft und hier und da und später (zu spät) auch etwas Blut und Tod inmitten des Schabernackes installiert, allen voran ein erstes Gemetzel innerhalb einer längeren Rückblende, bei der die versuchte Verlegung des Grabes trotz des anwesenden Taoisten verheerend danebengeht und so einige Opfer nach sich zieht. Sowie in der finalen Konfrontation im verlassenen Fernsehstudio, in einer Effektmischung übrigens aus Hälfte handgemacht und dann auch mit etwas Stunts umgeben, und Hälfte per nebulösen Computertricks installiert. Hälfte gut und Hälfte schlecht also; wie so vieles, was diese Produktion umgibt.

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