In a Valley of Violence (2016)

Staubtrockener und öder Western…04.02.2020

Mein Vater liebte Western, und als Kind konnte ich das noch verstehen, wegen der Cowboyromantik. Später waren die Western einfach nur langweilig, es machte ein bißchen „pengpeng“, jemand griff sich an die Brust, aber das Kostüm blieb sauber. Viele Statisten, viele Pferde, Whiskey…das war es dann für mich mit den Western. Nun bin ich deutlich älter geworden und sehne mich nach einem gut gemachten Western, der die Dinge auf den Punkt bringt, schöne Landschaften zeigt, ein paar harte Faustkämpfe, ein paar Schurken, mehr braucht es ja nicht. Klingt nach einem überschaubaren und einfach umzusetzenden Konzept, aber die Reduktion kann auch zu weit getrieben werden – und dann kommt ein Film wie dieser hier dabei raus, der einfach nur langweilig ist – und seine zwei Hauptdarsteller verschwendet. Dabei habe ich mich gefreut, Herrn Travolta mal wieder zu sehen…

Dieser mimt den Marshal im Kaff Valley of Violence, durch das Paul auf dem Weg nach Mexiko durchreitet, einen treuen Hund als Reisegefährten. Paul haut dem Sohn des Marshals aufs Maul, der Sohn tötet Pauls Hund – und zack, ist er da, der legendäre Anlaß für zahlreiche Gewalttaten. Dumm nur, daß die Bande der Bösewichte nur aus vier Mann besteht, denn das bietet nicht viel Platz für Gefechte. Egal, streckt man die Filmlaufzeit halt mit zwei Damen, die für das Fortkommen des Streifens völlig unerheblich sind – und schon ist das Personal des Films aufgezählt: Paul, die fünf Widersacher, zwei Damen, ein Barkeeper, ein Shopinhaber und ein Priester. Kling billig, sieht auch so aus.

Zudem wird über die Hintergründe der Figuren sehr wenig berichtet, und so folgen wir recht unbeteiligt dem Geschehen in dem verlassenen Örtchen, lesen nebenher ein Buch, legen die Wäsche zusammen, räumen den Schreibtisch auf…und dann ist der Film vorbei, einige Leute und der Hund sind tot, aber man hat das alles auch im Moment des Abspanns schon wieder vergessen, auch wenn die Kostüme nicht ohne Löcher in den Schrank gehängt werden können. Selten habe ich einen noch weniger interessanten Rachefilm gesehen, egal, ob der nun im Wilden Westen spielt oder nicht. Der Film ist zäh, maulfaul, actionarm und in Summe einfach nur eine große Verschwendung kostbarer Lebenszeit. Die vielen positiven Kritiken kann ich nicht nachvollziehen, ich finde den Film einfach nur überflüssig, daher knappe 4/10.