Mit 'Der Exorzist' ist Regisseur William Friedkin ein absolutes Meisterwerk des Horror-Films gelungen. Und das Beste daran: Im Jahr 1973 gab es noch keine übertriebenen Splatter-Orgien á la 'Saw', sondern subtile Angst macht sich im Gehirn des Zuschauers breit.
Das ist einfach genial. So stelle ich mir einen richtigen Horror-Film vor. Der Film lebt von der ungeheuren Atmosphäre und klaustrophobischen Aufnahmen im Kinderzimmer von Regan, die vom Teufel besessen ist.
Von den Schauspielern haben mir besonders Max von Sydow als Exorzist und Linda Blair als Regan gefallen. Beide spielen so intensiv, dass man die Qualen fast fühlen kann. Die Rolle von Lee J. Cobb kommt meiner Meinung leider etwas zu kurz, aber er spielt souverän wie immer.Leider zieht sich der Film am Anfang über eine Stunden hin, bis klar wird, das Regan vom Bösen besessen ist. Das dauert schon zu lange und man wartet des Öfteren darauf, dass etwas passiert. Hat man diese lange Zeit des Wartens überstanden, kann man die Augen vor Faszination kaum noch vom Bildschirm wenden.
Besonders gut ist auch die Filmmusik (u. a. Tubular Bells von Mike Oldfield). Sie passt immer ideal zum Geschehen, was heutzutage leider auch nicht mehr oft passiert.Insgesamt ist 'Der Exorzist' wirklich Spannung und Horror vom Feinsten ohne auf eindimensionale Splatter-Effekte zu setzen. Wegen des - positiv formuliert - langen Spannungsaufbaus kommt es aber zu Abzügen in der B-Note.
8/10.