Review

iHaveCNit: The Lobster (2016)

Da ich als letzten Film 2017 übermorgen den Film „The Killing of a Sacred Deer“ von Yorgos Lanthimos ansehen werde, in dem Lanthimos zum zweiten Mal nach „The Lobster“ mit Colin Farrell zusammenarbeitet, wollte ich vorab noch „The Lobster“ ansehen, der auch noch mit John C. Reilly, Olivia Colman, Ben Wishaw, Lea Seydoux und auch Rachel Weisz top besetzt ist. Das Konzept bei „The Lobster“ ist gesellschaftlich kritisch und sorgt für eine abgefahren abstrus absurde und ungemein tragisch komische Geschichte, die sich in diesem Film entfaltet.

David ist frisch getrennt und prompt wird er abgeholt und in ein abgelegenes Hotel abgeführt. Dort hat er 45 Tage lang Zeit, einen Partner mit gleichen verbindenden Eigenschaften zu finden, sonst wird er in ein Tier seiner Wahl verwandelt. Er wählt den titelgebenden „Lobster“, einen Hummer. Mit dabei hat er seinen Hund bzw. seinen Bruder, der nach erfolgloser Partnersuche in einen Hund verwandelt worden ist. Für David ändert sich alles, als er bei einer Flucht in den Wald eine kurzsichtige Frau kennenlernt.

Uns wird hier eine extrem unkonventionelle Liebesgeschichte erzählt. Wir bekommen Stück für Stück nur das Notwendigste dieses sehr detaillierten und ambivalenten Konzepts erklärt und werden einfach mit unglaublich absurden Situationen konfrontiert, die skurril, abstoßend, verstörend und komisch wirken. Der ganze Film hinterlässt einen mit einer sehr diskussionswürdigen Frage, wie weit unser Liebesleben und das Konzept von Partnerschaft bzw. Partnerlosigkeit gesellschaftlich anerkannt und totalitär geregelt wird und wie stark dieser Zwang vor allem in Zeiten von Online-Dating-Portalen und Flirt-Apps ist. Colin Farrell macht hier einen extrem guten Job. Es tut ihm scheinbar richtig gut, wenn er als Schauspieler nicht an große Blockbuster, sondern an kleine Filme gebunden wird. Das Gleiche wie für ihn gilt auch für den Rest des großartigen Casts, die alle einen tollen Job machen. Eingefangen wird der Film in tollen Bildern, die eine gewisse Kühle und sterile, fast klinische Distanziertheit ausstrahlen. Insgesamt ein sehr interessantes, und auch spezielles Filmerlebnis.

„The Lobster“ - My First Look – 8/10 Punkte.

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