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Im Jahre 2029 tobt der Krieg der Menschheit gegen die Maschinen. Der von John Connor angeführte Widerstand ist seinem Ziel nahe, Skynet zu vernichten, doch schickt die künstliche Intelligenz kurz vor ihrem Ende einen Terminator per Zeitmaschine ins Jahr 1984. Connor und seine Truppe schicken einen der ihren hinterher, doch sorgt ein Zwischenfall dafür, dass dieses 1984 von dem abweicht, welches man aus dem ersten Teil der Filmreihe kennt.

Der Beginn mit der knappen Zusammenfassung des „Judgement Day“ und der anschließende Kampf des Widerstands gegen die Maschinen hat ein paar hübsche Bilder parat. Da wird mal ein bisschen die Welt zerlegt, nach dem Sprung in die Zukunft gibt es sogar die aus den ersten beiden Teilen bekannten Lasergewehre zu sehen. Hier hebt sich „Genisys“ von seinem Vorgänger „Salvation“ ab, mit dem er auch gar nichts zu tun haben will. Eher orientiert sich der von Alan Taylor inszenierte mittlerweile fünfte Teil der Reihe an den frühen Einträgen. Wobei diese Zukunft schon merkwürdig sauber aussieht. Besieht man sich die Kämpfer und insbesondere Kyle Reese, so gibt es in dieser ach so kriegsversehrten Dystopie immerhin ausreichend Pflegeprodukte, gute Ernährung und Fitnesstudios. Will sagen: schon hier zeigt „Genisys“, dass er ein ziemlich poliertes Produkt ist, welches jede Grobkörnigkeit vermissen lassen wird. Und Skelette fahren LKW.

Ab der der Zeitreise bricht das Teil dann auch Stück für Stück auseinander. Szenen aus dem 1984er Original nehmen Gestalt und dann einen anderen Verlauf an, der in eine immer wildere Zitatesammlung mündet. Dazu addiert das Skript noch Verzweigungen und Twists, sodass letztlich mit der Brechstange neue Facetten in ein Puzzle eingefügt werden, das schon lange ein fertiges Bild ergab. Aber mit einer alternativen Zeitlinie erklärt man sich alles und fertig. Einen mehrfachen T-800, wobei die CGI-Variante nicht wirklich überzeugt, einen T-1000, Sarah Connor mit bekannten Onelinern und überhaupt alles anders. Kurzum: Die Geschichte ist überladen, ungelenk zusammengestückelt und macht sich selbst das Leben schwer. Die Logik schmeißt man in der eingangs noch gelobten Anfangssequenz auch schon über den Haufen.

Das macht der Streifen allerdings generell gerne. Die Actionszenen wirken comichaft, die Terminatoren können alle ziemlich viel, sind aber auch auffallend ineffizient. Das passt nicht zur Programmierung und ist eine skriptbedingte Runterdummung dieser dadurch gleich weniger bedrohlich wirkenden Maschinen, womit man ein Kernelement der Reihe gleich einmal aus dem Spiel nimmt. Düstere Szenen oder eine Brachialität abseits von CGI-Krawall sucht man hier wieder einmal vergebens. Zweikämpfe leiden unter Spielereien an den Frames und der eingebrachte Humor will auch nicht funktionieren. Er existiert, um alles aufzubrechen, als ob man hier bloß nicht zu ernst werden dürfte. Das moderne Mainstreamkino eben. Und ich kann den Witz mit dem grinsenden T-800 echt nicht mehr sehen, hier gibt es ihn gleich mehrfach. Die Marvelisierung einer einst finsteren Dystopie. Technisch und effektseitig ist „Genisys“ wechselhaft geraten und über allem donnert der von Lorne Balfe eingehämmerte Score recht uninspiriert dahin.

Trifft auch auf den Cast zu. Mittendrin ein Jai Courtney als Kyle Reese, der talentfrei in die Gegend stiert und dem man durch den Film folgen darf. Zu keiner Zeit kann er das vermitteln, was Michael Biehn anno dazumal zu einer interessanten Figur gemacht hat. Emilia Clarke als Sarah Connor kann ich die Kampfsau einfach nicht abnehmen, ihre Variante bleibt ein gereiztes Abziehbild. Jason Clarke als John Connor zieht sich darstellerisch noch am besten aus der Affäre, allerdings weiß das Skript irgendwann mit ihm außer dem Dreschen von generischen Phrasen nichts mehr anzufangen. Und so schön es auch ist, Schwarzenegger mal wieder in Aktion zu sehen, verkommt sein zu vermenschlichter T-800 zum Erklärbär oder zur Witzfigur. J. K. Simmons wird erst verschenkt und dann entfernt.
Das Problem ist, dass „Genisys“ keinerlei Charaktere produziert, an denen einem etwas liegt. Er erschafft keine Emotionalität, keine Bindung an die Geschichte oder an das Schicksal der Handelnden.

„Terminator: The Remix“. Es stecken durchaus interessante Aspekte in dem ganzen Klumpatsch. Unnötig, aber interessant. Und was noch ansprechend beginnt, nimmt bald den Weg abwärts. Ein Kommentar zur vernetzungsgeilen Menschheit verpufft, es bleiben keine erinnerungswürdigen Bilder. Dafür egale Figuren, wechselhafte Action, deplatzierter Witz und eine ungelenke Erzählung plus Fanservice mit der Brechstange. Ein Film, der sich auf seine Wurzeln besinnt, sich dieser aber auch in Wort und Tat entledigen will.
Für einen Terminator-Film ist dieser so poliert und sauber, dass man von ihm essen kann. Und gibt somit zu, dass er nicht verstanden hat, wofür die Reihe stand, sondern dass er sich einem Zeitgeist anbiedert, der keinen Dreck und keine Konsequenzen verträgt. Eine Wiederkehr am Ende sowie eine Szene während des Abspanns mit anschließendem 08/15-Popsong zeigen, wo die Serie angekommen ist: in der Beliebigkeit der Franchisemaschinerie.

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