This Franchise just got Terminated... mal wieder
Das "Terminator"-Franchise ist eines der hartnäckigsten überhaupt - ähnlich wie seine stählernen Protagonisten, erholt es sich immer wieder von den tödlichsten Schlägen. Eigentlich hätte nach dem perfekten Teil 2 jeder den Versuch aufgeben sollen, da anzuschließen, außer vielleicht Cameron selbst. Doch wir bekamen den laschen Aufguss "Terminator 3" & dann die McG-Sci-Fi-Schmonzette "Terminator: Salvation". Beides keine guten Filme, trotz einzelner Versatzstücke, die man als brauchbar bezeichnen kann. All das überlebte die Filmreihe - durch Prequels, Remakes, Sequels, einem willigen Ex-Gouvernator & erst recht die Zeitreise-Thematik, ist schließlich alles (peinlich ausführlich bei "Genisys") erklärbar & die Kuh hat noch Milch. Also nun "Terminator: Genisys", der neue Zeitlinien erschafft, munter neu besetzt (außer Arnie!) & sich nicht scheut, die zwei ersten Teile in einen Topf zu verwerfen, reinzuspucken & umzurühren. Gerade Fans dieser zwei Sci-Fi-Klassiker sollte das mehr als übel aufstoßen - egal wie sehr Cameron betont, dass dies seinem gedachten dritten Teil recht nah kommt.
Es ist ein guter, schnell genossener & noch schneller vergessener Actionfilm. Doch das waren zu ihrer Zeit die zwei direkten Vorgänger auch. Gute Filme oder erst recht Klassiker wie die ersten zwei Terminatoren, sehen jedoch vollkommen anders aus. Das hier fühlt sich einfach falsch & unsere Nostalgie ausnutzend an. Spaßig, aber irgendwie verwirrt gegen eine Wand laufend. Die gefühlt 23., auf die das Franchise trifft - doch da starke Roboter ja anscheinend durch jedes Hindernis laufen, wird auch diese zertrümmert... da tut man fast etwas, was man als Filmfan eigentlich nicht tun sollte: einem Film Misserfolg gönnnen. Denn eine weitere Trilogie & noch mehr Blech-Cash-In-Kauderwelsch, will ich mir nicht antun. Noch nichtmal gestreamt & beinahe gratis.
Arnold Schwarzenegger ist eine Legende & er liebt diese Rolle. Er wird dafür auch zu recht geliebt. Und hier zeigt er mal wieder warum & rettet den Film vorm Stromausfall. All seine Szenen sind klasse & er hat es immer noch drauf. Einfach ein unverschämt charmanter Macho. Selbst als Papi-Roboter. Außerdem ist der Look des Films hochwertig & Emilia Clarke gibt als junge, neuerdings schon immer toughe Sarah Connor ihr Bestes. Selbst wenn sie oft etwas zu weich & unbeholfen rumturnt. Dazu einige sehenswerte Actionszenen wie der Bus auf der Golden Gate-Bridge oder ein krachendes Finale. Doch die Fehler & Ärgernisse liegen hier viel tiefer als diese paar netten Momente & Reminder....
Und ich meine nicht nur Jai Courtney, der wie immer uninteressanter als ein leeres Blatt agiert. Nicht das Wiederkauen von alten Szenen in seltsamem CGI. Nicht die postapokalyptischen Momente, die man gefühlt schon zigmal gesehen hat. Ich meine vor allem die unnötig verworrene, einem null bedeutende Neuaufrollung einer Geschichte, die eigentlich schon (viel besser) erzählt worden ist. Das riecht faul, das fühlt sich flach & wenig emotional an. Und das überträgt sich unweigerlich auf unser Mitgefühl. Nochmal: ähnlich wie "Jurassic World", als Rehash & dummer Mainstream-Action-Bombast - gut. Doch das sollte nicht der Anspruch eines "Terminator"-Films (geworden) sein. Das ist Nostalgie-Missbrauch in seiner erbärmlichsten Form & hat null bleibenden Wert - selbst wenn er handwerklich solide gemacht ist & gehörig die Bude rockt. Wenn man auf Durchzug stellt. Muss auch mal sein, doch bitte nicht in dieser Reihe, mit unserer Erinnerung & dem Terminator. Nehmt euch für platte Popcorn-Sauger doch bitte nicht alte Legenden, liebes Hollywood!
Fazit: was für ein Robo-Kuddel-Muddel - eine Zukunft... äh Vergangenheit, die keiner sehen wollte. Ein weiterer Terminator der am Judgment Day zerschellt... warum sind diese Maschinen so hartnäckig? :( Losgelöst als Actionfilm in Ordnung!