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Es ist soweit. Die Maschinen haben sich erhoben. Alles liegt in Schutt und Asche. Doch ein paar Überlebende haben den Widerstand formiert. Angeführt von einem militanten Führer, John Connor (Jason Clarke). Der Sieg über Skynet steht unmittelbar bevor. Unter dem Skynet-Hauptquartier wird eine geheime Anlage und Zeitmaschine entdeckt. John Connor schickt seinen besten Mann Kyle Reese (Jai Courtney) zurück ins Jahr 1981 zurück. Warum? Weil es ihm seine Mutter Sarah Connor (Emilia Clarke) so eingebläut hat. Reese und vor allem der Zuschauer werden dann aber mit einem ganz anderen 1981 konfrontiert wie erwartet. Sarah Connor ist eine taffe Kämpferbraut. Der T-800 (Arnold Schwarzenegger) ist gut und alt. Es wirkt fast als wäre der Jugdement Day erfolgreich abgewendet und der Aufstand der Maschinen im Keim erstickt…

TERMINATOR 5 – wer hätte das gedacht!? Dass Schwarzenegger nochmal in die Rolle der kybernetischen Killermaschine T-800, Cyberdyne Systems Model 101, schlüpft, hätte wohl vor ein paar Jahren noch keiner geglaubt. Besonders da der Schrank aus der Steiermark bis zum Jahre 2011 Gouverneur Kaliforniens war. Der Trailer zeigt und spoilert im Endeffekt bereits alles Wichtige:

1) Der T-800 kommt in zwei Ausführungen vor: die eine, wie man sie kennt aus Teil 1, die andere gealtert und runzelig. „Alt, aber nicht veraltet" lautet das Motto. Die Realität schlägt sich jedoch eher in dem Zitat „Auch Roboter bekommen Arthritis“ nieder. Wie das sein kann, dass ein Terminator altert, wird findig und sogar einigermaßen plausibel erklärt. Dennoch ist Arnis Auftritt wenig ruhmreich und meilenweit weg von der Killermaschine, die er einmal war. Klar, Arni ist alt, doch daran liegt es nicht. Der kybernetische Organismus verkommt zum Sprücheklopfer und Pausenclown. Die Vermenschlichung der Maschine nimmt ihren Lauf und weitet sich ins Lächerliche aus.

2) John Connor wird zum Terminator. Wie kann denn das sein!? Die Frage ist berechtigt, soll an dieser Stelle aber unbeantwortet bleiben. Jason Clarke (WHITE HOUSE DOWN, ZERO DARK THIRTY) gibt einen harten John mit fiesen Narben ab. So wirklich warm mag man mit ihm in der Rolle aber nicht werden.

Wer den Trailer kennt, kennt den Film, zumindest seine besten Stellen. TERMINATOR 5 ist die Demontage einer Legende. Schwarzenegger kämpft gegen sich selbst. Im wahrsten Sinne des Wortes. Der Film ist ein totales Mash-up aus Teil 1 und 2. Mit vielen Aha-Erlebnissen und Anspielungen aus Szenen aus den Klassikern. Die Nike-Sneakers, die Punker, der Müllwagenfahrer... alles exakt aus dem Cameron-Film übernommen. Der Streifen bedient ein Publikum, das den guten, alten Zeiten des Actionkinos hinterher hechelt, oder versucht dies zumindest, und suhlt sich in möchtegern-nostalgischem Schwulst. Dabei versucht er selbstironisch zu sein. Das Ergebnis ist eine für den Filmfan überaus traurige Farce.

Zu dem lauwarmen Rentnergeruckel gesellt sich ein Storykauderwelsch, das sich gewaschen hat. Okay, wie Troma-Chef Lloyd Kaufman einst sagte: "Time Travel Movies Never Make Sense". TERMINATOR: GENISYS radiert nicht nur alle storytechnischen Ereignisse nach Teil 1 aus, negiert deren Handlung und versucht das den Plot völlig ketzerischer Weise nochmal komplett neu, aus einem anderen Blickwinkel heraus aufzurollen, was ohnehin der schlimmsten aller Todsünde gleichkommt. Nein, die Story macht auch tatsächlich überhaupt keinen Sinn. Null. Ich spar mir an dieser Stelle mal eine Aufzählung an Logiklücken. Nur soviel: Es sind sehr viele und sie nerven wie Hulle. Wo sich in Filmen wie ZURÜCK IN DIE ZUKUNFT oder BUTTERFLY EFFECT schlüssige Twist ergeben und einen denken machen "Wow, krass!", denkt man sich hier nur "Hääh!?". Nach dem lachhaften, aber unterhaltsamen Retro-Auftakt mit den Punkern und dem Arni aus Teil 1 mündet der Film in ein endloses Rumgeeiere und ein einziges Bemühen sich selbst zu erklären, was dann nicht einmal gelingt. Actiontechnisch passiert leider viel zu wenig, als dass man wenigstens von einer FX-trächtigen Krawallbrett spechen könnte. Aus dem Schrott soll ein Dreiteiler entstehen? - Na, Prost Mahlzeit!

Eine Rückbesinnung auf alte Werte und Neustart hätte dieser fünfte Teil werden sollen. Herausgekommen ist ein Desaster. Man versucht sich direkt, wenn der Abspann erscheint, den Film schön zu reden. "Naja, so schlecht war er doch nicht" oder "Sag mal, wieso war da jetzt im Jahr 1997 ein T-1000, obwohl sie im Jahr 1981 den Chip und die Hand eingeschmolzen haben und somit die Entstehung von Terminatoren abgewendet und den kompletten Storyverlauf geändert haben...?" Diskussionsstoff liefert der Film viel. Mehr noch aber Grund zum Haare raufen. Und da ist die fragwürdige Besetzung (Emilia Clarke, die zarte Blondine aus GAME OF THRONES, als Powerfrau Sarah Connor) noch gar nicht mit eingerechnet. Keine übertriebene Coolness, keine herausstechenden Gewaltszenen wie in den Klassikern. Man wünscht sich beides so sehnlich herbei. Das 3D völlig für'n Allerwertesten, weil eindeutig nicht für diese Technik konzipiert. Ein Ärgernis in allen Belangen und schon jetzt mein Negativhighlight des Kinojahres 2015.

Action: (+)(+)(-)(-)(-)
Story: (+)(-)(-)(-)(-)
Grad der Enttäuschung: (+)(+)(+)(+)(+)

"Ich komme wieder!" - Nein, bitte nicht!
"Hasta La Vista, Baby!" - Ja, hoffentlich für immer.

Fazit:
Einfach nur schlecht, so tragisch das auch klingt.

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