Review

Inhalt
[Leichte Spoiler] ‚B-Rabbit’ (Marshall Mathers aka Eminem) lebt mehr oder weniger von der Hand in den Mund, sein Job wirft nicht viel ab. Die Abende verbringt er mit seinem Freund ‚Future’ (Mekhi Phifer) und seiner Crew. Mit Hip-Hop wollen sie endlich den Durchbruch schaffen und den ärmlichen Verhältnissen entfliehen. Eines Abends bekommt Rabbit die Chance gegen Papa Doc (Anthony Mackie) zu battlen – und verliert. Es beginnt ein langer Weg durch viele Irrwege hin zur Selbstfindung. Doch wird Rabbit seinen Weg finden?

Darsteller
Eminem spielt die Rolle des nach Identität suchenden Rabbit sehr glaubwürdig. Nur die wenigsten Leute hatten ihm das vor Beginn der Dreharbeiten zugetraut. Vielleicht liegt es gerade daran, dass der Film das Leben des Hip-Hop-Künstlers spiegeln soll und Eminem sich so gar nicht mehr richtig in die Rolle hineinversetzen musste? Man weiß es nicht! Was bleibt ist das Ergebnis: Ein Eminem, der die Gefühle des Protagonisten glaubhaft und tiefgründig inszeniert. Kim Basinger glänzt in der Rolle der alkoholsüchtigen Mutter, die sicherlich durch ihre Entwicklung im Film auch zur finalen Katharsis beiträgt. Brittany Murphy verleiht der nach einer Chance suchenden Alex die nötige Tiefe.

Atmosphäre
Eingegliedert wurde die Geschichte in den Armenvierteln Detroits, wo Eminem auch aufwuchs. Die verkommenen Seitenstraßen, die mit Graffiti verschmierten Wände und die Trailor-Parks verleihen der Story ihre Glaubhaftigkeit. Man spürt jeden Moment die Bedrohung durch Neid, Eitelkeiten und Machthunger. Jeder sucht einen Ausweg und vielen ist dafür auch kein Weg zu schade. Eine Geschichte wie „8 Mile“ kann auch nur hier funktionieren und wäre zum Beispiel in einem Vorort von Beverly Hills völlig deplatziert gewesen.

Musik
Nicht nur vor der Kamera macht Eminem ein gutes Gesicht, auch dahinter weiß er durchaus zu gefallen. So steuerte der Rap-Star drei Songs zum Soundtrack des Films bei, unter anderem den Song ‚Lose Yourself’, der den Oscar als beste Filmmusik bekam. Die Musik spielt eine ganz besondere Rolle in dem Film und wird an der einen oder anderen Stelle geschickt eingeführt. Man beachte nur, dass der Song ‚Lose Yourself’ zu Beginn des Films leicht verfremdet wurde und erst am Ende seine volle Brillanz ausspielt. Ein tolles Stilmittel, welches den Prozess des jungen Rabbit unterstreicht. Auch ansonsten ist der Film von tollen Tracks durchzogen, wie ‚Shook Ones Part II’ von Mobb Depp. Jeder Song kann der jeweiligen Szene die nötige musikalische Unterstützung liefern.

Impressionen
Wundervoll, dass 8 Mile nicht in Standards verfällt und den Zuschauer mit einem 0815-Happy-End zurück lässt. Der Held scheitert nicht, erringt aber auch keinen Fame in der großen Masse, er nimmt etwas für sich ganz alleine mit…etwas, dass er von Anfang an suchte. Die Katharsis ist vollzogen, der Weg vorgezeichnet - was daraus wird, weiß nur Rabbit allein!

Fazit
Ein brillanter Eminem verhilft dem ohnehin schon guten Skript zu einem empfehlenswerten Film, der einen nicht ganz unnachdenklich lässt. 8 Mile ist ein überraschend guter Film, wenn auch an einigen Stellen leicht durchsichtig, was eine höhere Wertung verhindert. Curtis Hanson hat hier ganze Arbeit geleistet. 8 / 10

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