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Den Zweiten Weltkrieg gab es aus brasilianischer Sicht noch nicht so häufig und bei einem Minenkommando fällt einem unweigerlich "Tödliches Kommando - The Hurt Locker", vielleicht auch noch "Black Hawk Down" ein. Doch Regisseur Vicente Ferraz, der noch nicht allzu viele Streifen abdrehte und dem bei vorliegendem Werk offenbar kein allzu großzügiges Budget zur Verfügung stand, konzentriert sich leider auf ein Kriegsdrama mit deutlich zu wenigen Emotionen und zuviel Blabla.

Anno 1942 halten sich kaum ausgebildete brasilianische Soldaten im verschneiten Norditalien im Kampf gegen die Achsenmächte auf. Nach einem Angriff befinden sich vier Brasilianer in einem gänzlich unerforschten Territorium, nahe der verminten 47. Straße.
Während ihrer Flucht nach vorn gabeln sie einen kriegsmüden Deutschen und einen desertierten Italiener auf, doch noch sind die Alliierten weit entfernt...

Brasilien, Italien, Deutschland, - bei Fußball-Weltmeisterschaften eine besondere Konstellation: 1974 wird Deutschland zuhause Weltmeister, 1990 in Italien. Beim Sommermärchen 2006 gewinnt Italien wiederum den Titel, 2014 in Brasilien schalten wir den haushohen Favoriten mit einem historischen 7:1 aus, während Italien bereits zum zweiten Mal infolge nach den Gruppenspielen ausscheidet.
Wären Hitler und Mussolini nicht so scheiße gewesen und der seinerzeit durchaus gewinnbringende Präsident Brasiliens Vargas nicht so gut, müssten die Karten glatt neu gemischt werden.

Doch dem Kriegstreiben bringt das wenig. Die Figurenzeichnungen fallen oberflächlich aus, der Off-Erzähler Guimarães trägt bis auf gedankliche Treueschwüre an seinen Vater wenig zum Geschehen bei, während minimale Action erst nach 53 Minuten innerhalb einer Laufzeit von 107 Minuten zu verzeichnen ist. Eine FSk16 rechtfertigt das geringe Blutvergießen, handwerklich gehen zumindest die solide Kamera und der taugliche Score in Ordnung, doch die latent anhaltende Dialoglast, die beschissene Synchro und das nicht vorhandene Gespür für Dramaturgie lassen rasch Desinteresse am Geschen aufkommen.

Löblich ist bei alledem, dass sich verfeindete Kriegsteilnehmer zwangsläufig zusammenraufen und bezüglich des Inbegriffs der Sinnlosigkeit von Krieg - Die Schlacht von Monte Cassino - alle Beteiligten auf halbwegs humanitärer Basis treffen.
Ansonsten: Zu geschwätzig, zu unspannend aufgezogen, nur selten atmosphärisch und unterm Strich viel zu unspektakulär, um über die volle Laufzeit auch nur ansatzweise mitzureißen.
4,5 von 10

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