kurz angerissen*
Weil “San Andreas” und “2012” aus dem Jahr 2009 sich visuell stark ähneln und große Überschneidungspunkte nicht nur bei der Art der gezeigten Naturkatastrophen haben, sondern auch bei den Entstehungsorten, fühlt sich der Jüngere der beiden ein wenig an wie der Versuch einer Wiedergutmachung. Und wenn er auch die Figurenanlagen kaum verbessert, die Auspolsterung der Spezialeffekte mit einer Story wiederum nicht ernstzunehmen ist, so gelingt es diesmal aber wenigstens, die situative Einbindung zu erhöhen. Na klar, in erster Linie geht es um große Bilder, in denen große Dinge zerstört werden, so wie der Trailer sie auf dem Silbertablett serviert. Und immerhin entspricht man der Gigantomanie auf Darstellerseite mal wieder mit einem Dwayne Johnson in der Hauptrolle, der es tatsächlich schafft, in mancher Einstellung größer auszusehen als die Felsbrocken, die auf ihn zurasen. Das CGI-Spektakulum ist jedenfalls einfacher ernstzunehmen, weil abwechslungshalber auch mal mit fiesen On-Set-Tricks gearbeitet wird, manchmal sogar kombiniert. Erfreulich für den Betrachter, wenn die Flüchtende eine Tür ins gähnende Nichts öffnet, hinter der sich Sekunden zuvor noch ein Büro befunden hatte.
Schön auch: Kein langsames Aufbereiten, keine grummelnden Warnungen. Schon der erste Schlag vor den Bug dient manchem Actionfilm als Finalsequenz, und dabei ist nicht einmal die ganz anders angelegte, eher als Rescue-Mission inszenierte Prologsequenz mit eingerechnet. All das im vollen Sonnenlicht, aus verschiedenen Perspektiven und Einstellungen. Nichts wird vorenthalten.
Mit Johnson harmoniert Carla Gugino sehr gut als seine Ex-Frau; danach wird es allerdings schon dünn. Und als die Überlebenden nach Schnitt auf die US-Flagge von Wiederaufbau sprechen und bedeutungsvoll in den Himmel schauen, hätte das letztlich auch wieder Emmerich inszeniert haben können.
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