Review

Ein gewaltiges Erdbeben mit der Stärke von 100 Millionen Hiroshima-Atombomben erschüttert den Westen der USA. Der Hoover-Damm bricht. San Francisco wackelt. Mittendrin: Rettungshubschrauberpilot Ray (Dwayne „The Rock“ Johnson)…

Katastrophenfilme sind an sich toll. Zwar meist ziemlich hohl, super bescheuert, maßlos übertrieben, hypertheatralisch und getränkt mit patriotischem Heldentum. Aber toll. Der Unterhaltungswert misst sich meist an dem Ausmaß der Zerstörung. In Anbetracht, was alles zu Bruch geht, ist auch SAN ANDREAS von Regisseur Brad Peyton (REISE ZUR GEHEIMNISVOLLEN INSEL) ein toller Film. Kaputt gehen tun die Golden Gate Bridge, der Hoover Damm, bei der hier an den Tag gelegten Idiotie aber auch das Gehirn des Zuschauers. Ähnlich wie in Roland Emmerichs THE DAY AFTER TOMORROW und 2012 ist es ein Held, der tatkräftig der Gefahr ins Auge blickt und moralisch einwandfrei handelt, während der Rest der Menschheit kreischend zugrunde geht. Dieser Held heißt Roy (The Rock, PAIN & GAIN, SCORPION KING), hat fette Muckis und rettet alle. Neben dem Umfliegen von in sich zusammen fallenden Hochhäusern, schafft es der tollkühne Hüne sogar noch seine kaputte Ehe zu kitten. In letzter Sekunde werden hilflos strampelnde Statisten vor herabstürzenden Brocken gerettet. Der Quoten-Asiate opfert sich. The Rock ist in der Bodybuilder-/Anabolika-Form seines Lebens. Ein brettharter Fleischkoloss und kahlrasiertes Zäpfchen. Er fliegt Rettungshubschrauber und seilt einen ab. Er surft auf einem Tsunami. Ein ähnliches Kunststück hat zuletzt XXX mit einer Lawine hinbekommen.

Was wir von SAN ANDREAS lernen können:
1.) The Rock hat krasse Muckis.
2.) Die japanische Hauptinsel verschob sich durch das Fukushima-Beben um 2,4 Meter.
3.) Wenn sich ein Tsunami nähert, darauf zu laufen und drüber surfen.

SAN ANDREAS ist die moderne Version von ERDBEBEN mit Charlton Heston, einem Katastrophen-Klassiker aus dem Jahre 1974. Pseudopatriotischer Big-Budget-Trash ohne Hirn und tieferen Sinn. Eine selbstzweckhafte CGI-Schlacht für das Sommerloch, jedoch mit wenig Innovation und nennenswerten Momenten. Sensationstouristen und Zerstörungsfanatiker werden einigermaßen bedient.

Fazit:
Ein 11. September mal 100. Null Hirn, furchtbar heroisch, dank guter Schauspieler und ordentlich Kawumm aber ganz nett.

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