Das Crossover-Gerangel geht weiter und um die Haie weiterhin im Spiel zu behalten, bemüht Regisseur David DeCoteau eine fast vergessene Teenie-Serie der Neunziger, deren Darsteller mittlerweile häufiger im Bereich drittklassigen Tierhorrors anzutreffen sind.
Um im Fahrwasser von "Sharknado" und Konsorten zu schwimmen, benötigt es allerdings deutlich mehr als talentfreie Mimen in einem Haus in Beverly Hills.
Hier finden sich angehende Studenten der Meeresbiologie für ein Wochenende in einer Villa ein, um unter der Leitung von Lehrerin Pam die anliegenden Gewässer zu erforschen. Schülerin Alyssa leidet noch unter dem Trauma ihres jüngst verschollenen Vaters, einem berühmten Meeresbiologen, während der Rest der Truppe noch nicht ahnt, welches Geheimnis die junge Dame umgibt...
Tierhorrorfans erhalten mit vorliegendem Werk eine schmierige und dilettantisch inszenierte Mogelpackung, welche im stetigen Wechsel verärgert und langweilt. Das Treiben in der Villa kommt wie ein sparsam produzierter Softporno mit Betonung auf männliche Körper daher, bei der rund 47 Minuten die Frage im Raum steht, ob man wirklich Yuppies beim Nichtstun beiwohnen möchte, während pro forma etwas Archivmaterial von Haien im natürlichen Lebensraum eingebunden wird (natürlich ohne jegliche Konfrontation zwischen Tier und Mensch).
Es ist wahrlich peinlich, was DeCoteau hier absondert, da innerhalb der realitätsfremden Dialoge so häufig von Liebe gesprochen wird, als würden junge Menschen erstmalig einen gewöhnlichen Schokoriegel kosten. Zwar steht noch eine Intrige im Raum und das Geheimnis um Alyssa wird ab Minute 47 gelüftet, doch ab da ist nur noch mehr Kopfschütteln angesagt.
Im Grunde wird lediglich ein Computereffekt verwendet, - um Geld zu sparen natürlich nur von der Seite und etwaiges Blutvergießen ausklammernd, während es nicht eine Szene gibt, die außerhalb der Villa stattfindet. Purer Minimalismus, nicht nur auf dramaturgischer Ebene.
Trashfans innerhalb des Genres schauen demnach merklich in die Röhre, da sich hohle Dialoge, halbnackte Tatsachen und bemitleidenswerte Effekte abwechseln und innerhalb der kurzen Laufzeit von 75 Minuten bereits nach einem Drittel das Ende herbei gesehnt wird.
Ein Rohrkrepierer in allen Belangen, welcher selbst genügsamen Freunden tobender Bestien binnen weniger Szenen veranschaulicht, wie Tierhorror keinesfalls auszusehen hat.
Dagegen ist "Hai-Alarm auf Mallorca" fast schon eine Offenbahrung...
1,5 von 10