Review

Jean-Claude Van Damme wird in Manila nach einem One Night Stand eine Niere geklaut, die er eigentlich seiner todkranken Nichte spenden wollte. Das gibt Keile. Eins vorweg: ich hätte es besser gefunden, wenn der Streifen wie vom Anbieter Splendid ursprünglich im Scherz angekündigt hierzulande als "Ein Pfund Gehacktes" veröffentlicht worden wäre... dann hätte ich zwei DVDs gekauft. Aus Prinzip. Die alte Nierenklau-Nummer, die in "Düstere Legenden 2" nur für eine einzige (aber immerhin blutig pointierte) Mord-Szene gut gewesen ist, wird hier über Gebühr auf abendfüllende Länge ausgedehnt, um die Grundlage für ein nur mittelprächtiges Action-Filmchen abzugeben, dem man das geringe Budget leider nur allzu deutlich anmerkt... "Pound of Flesh" sieht nämlich mal leider rotzebillig aus und hat darüber hinaus die beschissensten Green-Screen-Effekte bei Autofahrten, die mir je untergekommen sind. Ohne Übertreibung, die hätte jeder Home Made-Hansel und Wochenend-Amateur-Filmer besser hingekriegt. Van Damme selbst ist sehr gut in einer Rolle, die ihm neben den üblichen Auf-die-Fresse-Einlagen mit zunehmender Laufzeit auch einige dramatisch-melancholische Momente abverlangt (aber die beherrscht er zwischenzeitlich aus dem Effeff). Leider lässt der Streifen ihn hängen, indem er das vorhandene Potential der Prämisse nicht nutzt. Der schlechteste Film des Belgiers ist er sicherlich nicht, aber insgesamt betrachtet ist "Pound of Flesh" doch eine arge Enttäuschung, wenn man sich vor Augen hält, dass Regisseur Ernie Barbarash zuvor mit Van Damme bereits den viel, viel besseren "Six Bullets" gemacht hat und man eben deshalb hier eigentlich einen weiteren Kracher auf demselben Level erwartet hätte... nun ja...

5/10

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