Action um ihrer selbst willen...22.01.2016
Zwei Brüder, die von ihrem Onkel großgezogen werden, lernen unabhängig voneinander binnen kürzester Zeit ( und teilweise durch Videofilme ) hervorragende Martial Arts. Diese kommen zur Anwendung, als es darum geht, den Tod der Eltern zu rächen, die dereinst von finsteren Gesellen ( huh, Verschwörung... ) gemeuchelt werden.
Der Film beginnt mit einem "Fußballspiel" in einer Lagerhalle. Schon hier fragt man sich, was das eigentlich soll, denn Erklärungen gibt es keine. Doch da es neben dem Ballspiel auch noch ums Fressepolieren geht, schaut man gerne zu. Und genau in diesem Duktus ist der ganze Film zu sehen. Stories waren noch nie das Hauptbetätigungsfeld thailändischer Filmemacher, und auch hier sind es nur Bruchstücke, die den Film in gweisser Weise zusammenhalten. Es fehlt an jedweder Erklärung, auch an innerer Logik, dafür wird, wie es in Asien gerne üblich ist, viel gegreint, bevor mal wieder die Fäuste fliegen. Also, die Geschichte kann man vergessen, und das ist einer der Hauptkritikpunkte.
Denn wenn ich reine Action sehen möchte, kann ich auch zu einer Aufführung der Shaolin-Mönche gehen oder mir ein Best-of-Seagal reinziehen. Sicher, die Actionsequenzen hier ( und es gibt reichlich davon ) sind wirklich prima, auch als zwei große Planszenen ohne Schnitt und aus Egoperspektive, nur irgendwann wird das einfach lahm. Als dann auch noch ein Pixelzug zum Einsatz kommt, samt Pixelhubschrauber, ist endgültig Schluß, denn die Gefechte auf dem fahrenden Zug sind zum einen schlecht gefilmt, zum anderen aber auch noch völlig frei von Konsistenz. Fehler über Fehler sind ohne große Mühe zu beobachten, und wenn zum Schluß einfach nur, weil der Stuntman so toll ist, ein Mann vier Mal mit dem Auto angefahren und in die Luft geschleudert wird, ist das nicht klasse, sondern dumm.
Kurzum, das thailändische Actionkino ist nie über den Anfangsstatus hinausgekommen, denn reine Prügeleien, wenn auch toll visualisiert, reichen eben nicht aus, um den Zuseher wirklich zu erfreuen. Härte ist da auch kein Gegengewicht, und so ist dieser Film kurz, schnell geguckt und schneller wieder vergessen...worum ging es eignetlich genau...5/10.