Von der Hinterbänklerin zur Topspionin...11.07.2016
Als ihr CIA-Partner während eines Einsatzes ermordet wird, schlägt die Stunde der stillen Betreuerin Susan, die alle Einsätze aus der Ferne überwacht. Da ihr Gesicht unbekannt ist und sie zudem Rache für den Tod des heimlichen Schwarms will ( ach ja, der legendäre Anlaß, hurra...) meldet sie sich freiwillig für einen Einsatz zur Wiederbeschaffung einer Bombe. Dabei stellt sie sich ganz hervorragend an, läßt sogar Jason Staham ( der hier ganz wunderbar mit seinem Image der harten Sau kokettiert...erfreulich witzig die Monologe über all die Verletzungen, die er ertragen mußte ) blaß aussehen und rettet am Ende den Tag.
Wir sehen wieder einmal die füllige, ach nein, dicke Komikerin Melissa McCarthy in der Rolle einer Actionheldin, wie schon beim ähnlich lustigen Taffe Mädels. Und dort wie hier macht die Dame einen guten Job, mag vielleicht daran liegen, daß der Regisseur der gleiche ist und seiner Herzensdame freien Lauf läßt. Der Film nun ist irgendwie eine Parodie auf die zahlreichen Agentenfilme, doch statt allein auf den Komikfaktor zu setzen ( was in meinen Augen nie so recht funktioniert ), gibt es zahlreiche Actionszenen samt erfreulicher Härten zu sehen, dazu derbe Sprache, in Summe also ein Film für Erwachsene, vergleichbar mit dem ähnlich gelagerten Kingsman. Möglicherweise wäre meine Kritik vor Jahren nicht so gut ausgefallen, doch angesichts des zunehmende Weichspül- und Effektkinos (was sogar Herr Emmerich bemängelt), freut es mich einfach, wenn mal wieder ein bißchen Blut fließt.
Sicher, es sitzen nicht alle Gags, die Story verfranzt sich am Ende ins Nirgendwo, doch dann ist jason wieder da, setzt sich in ein Boot und sagt, er fährt jetzt zum Meer...während wir wissen, daß das Boot auf einem See vor sich hin dümpelt. So etwas ist lustig, und ich hätte auch gar nichts gegen eine zweiten Streich. Dann aber bitte ohne Jude Law und mit mehr Statham, doch für diesen amüsanten Ausflug in die Welt der seltsamen Tarnidentitäten gebe ich gerne 8/10.