Nightmare 7
Freddy war am Ende des sechsten Teils mal wieder endgültig gestorben - das nicht überragende Kinoeinspiel hatte ihn dann wirklich gekillt (der Fairnis halber muss aber gesagt werden, dass das der einzige Nightmare ist, der nicht mit einem Schlussgag endet, in dem Freddys Rückkehr angedeutet wird). Dazu kam eine tiefe Krise des hoffnungslos übersättigten Horrormarkts. Freddy, Jason, Michael - ihre Zeit schien erstmal vorbei.
Auftritt Wes Craven. Craven war immer ein eher intellektueller Regisseur. Last House on the Left hatte auf Bergmann („Die Jungfrauenquelle“) basiert, Die Schlange im Regenbogen auf einem Sachbuch und der originale Nightmare auf einer Idee, nicht auf Morden. Er wollte nun einen Kommentar zum Franchise und generell zum Genre abgeben und warf deshalb eine neue Idee in den Raum - was, wenn Geschichten, zum Beispiel Filme eine Art Gefängnis für böse Geister sind, die sonst auf der Welt herumspuken?
Die Schauspielerin Heather Langenkamp, bekannt aus "Unser lautes Heim" (bzw. dessen Ableger) und Nightmare 1 und 3 ist glücklich mit Mann und Kind, wird aber von Alpträumen geplagt. Da bekommt sie das Angebot, im "definitiven Nightmare " mitzuspielen, während Freddy real zu werden scheint.
Die Idee ist faszinierend und wird dadurch unterstützt, dass viele Leute vor und hinter der Kamera sich selbst spielen, Langenkamp, Craven, Englund, Shaye, Saxon... Wes Craven spielt dabei die Klaviatur des Schreckens recht geschickt, strukturell ist das aber nicht wirklich innovativ. Einige Elemente sind den alten Nightmares entnommen (das merkwürdige Kind, der Tod im Auto), die Morde hätten in jeden Teil der Reihe gepasst.
Das macht den Film beileibe nicht schlecht. Er ist gruselig und spannend, die schauspielerischen Leistungen sind gut und die Handlung ist dicht genug gestrickt, um das Interesse zu halten. Das eigentliche Ziel, einen liebevoll-analytischen Blick auf den Slasherfilm zu richten, hat Craven dann ein paar Jahre später mit Scream erfüllt. Aber das ist eine andere Geschichte...