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L for Love, L for Lies hieß 2008 einer der früheren Filme von Patrick Kong, der seit Anbeginn seiner Karriere die Nöte seiner Mitmenschen, allen voran die Probleme vom Beziehungen zwischen Mann und Frau in Augenschein genommen und seine ganze eigene persönliche Note dazu entwickelt hat. S for Sex, S for Secrets ist quasi der Nachfolger dazu, die Weiterentwicklung, die sich mit dem danach und nicht erst mit dem Kennenlernen von Paarungen beschäftigt:

Obwohl noch ein junges Pärchen, sind die frisch getraute Bobo [ Annie Liu ] und ihr Göttergatte Hung [ Pakho Chau ] schon mit gravierenden Konflikten beschäftigt. Das Problem ist vor allem das Sexleben, dass seit einiger Zeit brachliegt, wobei Sie nur mit dem Kinderwunsch überhaupt ins Bett geht und Er bei all dem Druck und dem Beischlaf nach Kalender, Eisprung und Temperatur bald weder kann noch will. Zudem ist Hung gerade auch arbeitslos geworden, was er seit Wochen seiner Frau verheimlicht und dann selbst über die Verdienstmöglichkeiten als Verkäufer im "Loveshop", einem Laden für Erotikartikel, initiiert von seinem Freund Ming [ Tommy Leung ] ist. Ming macht ihn später auch darauf aufmerksam, dass seine Bobo sich mit einem anderen Kerl getroffen hat, dem Arbeitskollegen Ray [ Edward Ma ], was den gleichso nicht koscheren Hung zum Ausweinen geradewegs in die Arme seines fuck buddies Yee [ Kabby Hui ] bringt. Währenddessen hat die gutsituierte Künstlermanagerin Sze [ Jaqueline Chong ] ganz andere Probleme, wird sie doch von ihrem Mann Ben [ Phillip Keung ] nach Strich und Faden betrogen, und von der Geliebten und gleichzeitig einer ihrer Klientin, dem Starlet Tracy [ Jeana Ho ] mit einem diesbezüglich kompromittierenden Video auch erpresst. Trost bringt einzig der Freigeist Owen [ Bryant Mak ], der zudem in einem sehr attraktiven Körper steckt.

Kong, der seit 2004 aktiv ist, hat mit dem vorliegenden Werk de facto die neue Stufe seines Schaffens erreicht, ist er seit 2015 nicht nur als Autor und Regisseur, sondern begründend auf den bisherigen Erfolg auch als Produzent aktiv. Hier nur noch der Schreiberling, der Ideengeber dahinter, der hier wie im gleichen Jahr auch bei Love Detective (und dem Horror Are You Here) die Verantwortung und die Möglichkeit für Mehr dem  bisher selbstständig aktiven, nur wohl das Mündel spielenden Jil Wong gibt. Wong selber inszeniert auch besser als sein Auftraggeber, bringt zumindest mehr Farbe in das Geschehen und – ganz wichtig – holt mehr aus den Darstellern heraus, in diesem Fall zumindest, was in diesem Fall dann auch die Ehrenrettung von viel Lug und Betrug und manch seltsamen Wechseln von Komödie zum Drama und wieder zurück ist.

Das Variieren des Tones und somit auch der Empfindungen zu dem Gesehenen ist dabei nichts neues, wird auch in den Vorgängern nicht immer eindeutig eine Richtung eingeschlagen; aber nun gut, wie das Leben halt so ist. So ist nicht alles Sonnenschein, auch wenn es oft danach aussieht und der Anblick des scheinbar glücklichen Paares doch nur die Fassade und der Vorhang für die wahren Abgründe sind. Dabei sind hier die Zeitsprünge, die die schleichenden oder auch rapiden Veränderungen aufzeigen, einmal doch ganz wichtig und werden anders als bspw. in Best Plan is no Plan (2013) auch dahingehend erwähnt und überhaupt deutlich strukturiert. Einmal geht es 1 ganzes Jahr in die Zukunft; 1 Jahr nachdem der Antrag zur Hochzeit gemacht wurde und beim sich trauenden Mann und seiner getrauten Frau nun der Alltag in den Vordergrund drängt.

Sowieso ist die Ausgangsprämisse so ganz schlecht nicht, werden doch ab der Eröffnung zwei Konstellationen in Augenschein genommen, wobei die eine Zweierkombination noch ganz am Anfang ihrer Ehe steht und die andere eher dem Ende entgegensieht. In wechselnden Blickwinkeln, die ein gro0es Ganzes ergeben, wird die Problematik Mann/Frau in diesem Fall mal mit den im Titel hervorgehobenen Schlagwörtern vom "Sex" und von den "Secrets" angegangen; was in einer auf 'treu' und 'monogam' angelegten Beziehung naturgemäß schlecht zu vereinbaren ist und hier zu vielen Turteltäubchen hinter dem Rücken des Anderen und den nötigen Komplikationen für die Dramaturgie wird.

Dabei trifft man wohl aus Glück oder doch aus der jahrelangen Übung heraus mitsamt einer 'fremden' Regie gar einige wahre Punkte und Momente, v.a. was das Schweigen dann angeht, wenn man gerade nicht reden will, oder das eben Gesagte in der Wut in der nächsten Sekunde schon am bereuen ist. Als Variation des vielleicht eigenen Erlebens in der Vergangenheit oder der Gegenwart funktioniert der Film so eher ausnahmsweise ganz ordentlich; was nach dem klamaukig überzogenen und/oder im Klischee ertränkten Beginn und den Vorgängern nicht so zu erwarten war und eine ganz angenehme Überraschung mal ist.    

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