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Der vorliegende Mockbuster aus dem Asylum-Stall, mit dem man versucht hat, sich an "Avengers : Age of Ultron" ranzuhängen, hat eine Grundidee, die so toll ist, dass man sich wünscht, irgendein Hollywood-Studio wäre die mit 'nem 100 Millionen Dollar-Budget angegangen... und eben nicht die besagte Billig-Klitsche mit geschätzen 2,50$ aus der Kaffekasse und dem restlichen Kleingeld, das man aus der Sofa-Ritze gekratzt hat: Rumpelstilzchen zettelt im Märchenland einen Aufstand an, tötet den König und flieht darauf hin in unsere Welt. Schneewittchen, Rotkäppchen, Cinderella, Rapunzel und Dornröschen nehmen die Verfolgung auf, um ihn zu stoppen, bevor er mittels schwarzer Magie die Weltherrschaft an sich reißen kann. Auf den Plot gehe ich total steil und auch sonst hat man den Eindruck, dass der Regisseur und Drehbuchautor tatsächlich einen besseren Film machen wollte, als man es von The Asylum sonst so gewohnt ist. Filmisch hat "Avengers Grimm" gegenüber einem Großteil des üblichen Outputs an schäbigem Trash die Nase vorne, einige Kampf- und Akrobatik-Szenen sind nett choreografiert, und die fies-schlechten CGI-Effekte sind dieses Mal akzentuiert eingebracht und sehen gar nicht mal sooo schrecklich aus. Original-"Hulk" Lou Ferrigno muss als bekannter Name herhalten, hat dafür aber wirklich eine ganz hübsche Nebenrolle mit komplett ausformuliertem Character-Arc und macht da folglich auch das Beste draus, allgemein sind die Darsteller mit recht viel Elan bei der Sache. Alles in allem ist das stellenweise wirklich solides B-Movie-Handwerk... weswegen man umso enttäuschter ist, dass die Chose hier und da doch noch an den üblichen Mankos krankt: die Geschichte hat keine Luft zum Atmen, zu Beginn überschlägt man sich fast schon in der Exposition (die Titel-Credits sind Asylum-typisch in 'ner knappen Minute abgefrühstückt, drei Minuten später ist man schon durch den Spiegel in unsere Welt gehüpft), der halbherzige Versuch, so etwas wie World Building zu betreiben (mittels eines einzigen digitalen Establishing Shots, der sehr schlecht aussieht), fällt völlig flach. Die heruntergekommenen Drehorte sind irgendwelche Hinterhöfe, die visuell nichts hermachen... so gesehen knüpft man an die Zeiten von "Masters of the Universe" und "Beastmaster 2" an, die auch schnell aus ihren Fantasy-Settings auf die Erde gesprungen sind. Wie enttäuschend. Andererseits ist es wohl ein gutes Zeichen, dass man mittlerweile wirklich ab und an überhaupt von einem Asylum-Streifen enttäuscht sein kann. Ach ja, hab' ich erwähnt, dass jede der Märchen-Prinzessinnen 'ne andere Super-Power hat...? <3

5/10

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