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Wenig Max, dafür viel Mad...14.11.2015

Gibson tut ja nicht mehr mit, also muß Tom Hardy ran als Mad Max, doch eigentlich besteht keinerlei Bindung zu den Vorgängerfilmen. Es könnte eine ganz beliebige Figur sein, die Hardy hier verkörpert, denn sie bekommt kaum Profil, spricht nur wenig, ist an sich ziemlich ersetzbar. Schade, denn angesichts des Totalausfalls des dritten Max-Films wäre ein wenig mehr Würdigung der Figur durchaus erfreulich gewesen. Die Handlung kann es auch nicht rausreißen: irgendwo im Outback Australiens, nach dem letzten alles verwüstenden Krieg, fährt ein Tanker von West nach Ost ( oder umgekehrt ), an Bord fünf schöne Damen, verfolgt von deren "Besitzer" und seinen Schergen. Als man an eine Salzwüste kommt, dreht man um und fährt den gleichen Weg zurück, wieder verfolgt von den Schergen. Irgendwann ist die Jagd dann vorbei.

Mehr ist nicht. Mehr muß auch nicht sein, wenn man endlich einmal wieder einen reinen Autoverfolgungsfilm sehen möchte, denn ein solcher ist es. Nichts anderes. Mit Max und seinem Hintergrund hat das hier nichts mehr zu tun, Max ist eine Nebenfigur, die halt des Namens wegen mit an Bord ist, um so das Spektakel besser einreihen zu können. Wir wohnen hier einem echten B-Movie bei, zwar mit gutem Budget ausgestattet, aber typisch B: schwache Story, dafür reichlich Krawall. Und genau das will man doch nach eines langen Tages Mühen mal wieder sehen, zumal hier nicht der Rechenknecht regiert, sondern die draufgängerische Stunttruppe.

Die Geschwindigkeit des Films ist reichlich hoch, die Figuren fantastisch überzeichnet, die Logik bleibt gern auf der Strecke, Hintergrundgeschichten fehlen, ebenso Erklärungen, aber es gibt Action, Action, Action...mit wunderbar vielen Details und Variationen. Nun, irgendwann ist man erschöpft, aber dennoch begeistert vom reinen Krawall, daher für den Freund des puristischen Genrefilms ( und etwas anderes will dieses Endzeitspektakel nun wahrlich auch gar nicht sein ) ein Grund für Beifall...8/10.

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