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Eines gleich vorweg: Wer mit "Godmonster of Indian Flats" ein lustiges Trash-Movie vom Schlage "Angriff der der Killer-Tomaten" erwartet, hat die Enttäuschung auf der sicheren Seite. Vielmehr ist der Streifen eine Satire auf religiösen Wahnsinn, Kleinbürgertum und Rassismus, bei dem ein mutiertes Riesenschaf eine Nebenrolle spielt. Eine wichtige zwar, aber eben nur eine Nebenrolle...

Austretende Ergase aus einer Bergwerksmine verursachen die Fehlgeburt eines Schafes, aus dem ein verrückter Wissenschaftler in seinem Labor eine acht Fuß hohe Kreatur heranzüchtet. Zeitgleich versucht ein afroamerikanischer Geschäftsmann diverse Ländereien in dem anliegenden Nationalpark zu erwerben, doch die durchtriebenen Dörfler haben andere Pläne: So soll das Riesenschaf als Touristenattraktion für die marode Stadt herhalten, während der Geschäftsmann wegen einer Nichtigkeit im Gefängnis landet. Als der weiße Wolleproppen aus dem Labor ausbückst, drehen alle völlig durch...

Schon mit "Alabama´s Ghost" oder "Roseland" hatte Regisseur Fredric Hobbs zwei - selbst für psychotronische Verhältnisse - unglaublich weirde Filme gedreht. Und auch "Godmonster of Indian Flats" ist strange beyond belief. Wie schon erwähnt handelt es sich dabei weniger um ein Monster-Movie, sondern um eine Satire mit viel hintergründigem Witz, die zwar für sehr wenig Geld gedreht wurde, überraschenderweise aber mit schön ausgewählten Locations und passablen schauspielerischen Leistungen besticht. Unter anderem mit an Bord: Stuart Lancaster, der in jedem zweiten Russ Meyer-Streifen zu sehen war. Mit Hobbs selbst ist ein gewiefter Low/No-Bugdet-Filmer verloren gegangen, der nach vier kultigen Werken leider in der Versenkung verschwand.

Kultig ist auch das Riesenschaf, das mit verwetztem Fell und einem rechten Arm, der drei Mal so lang wie der Linke ist, daherkommt. Seine wenigen Auftritte sind auch ungefochten das Highlight des Films - ob nun als Kinderschreck oder beim Tankstellen-in-die-Luft-jagen.

"Godmonster of Indian Flats" ist alles andere als jedermann´s Geschmack. Viel eher ein bizarres Zeugnis der Hippie-Ära, aber auch, dass den wahnwitzigen Fantasien mancher Filmemacher keine Grenzen gesetzt sind. 8 Punkte, mit der Empfehlung an ein aufgeschlossenes Publikum.

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