Schülerin Mara, tagtäglich drangsaliert von den üblichen Schulhof-Bullies und peinlich berührt von Muttis Esoterik-Gehampel, entdeckt eines Tages, dass hinter ihren Visionen, die eigentlich der Pubertät zugeschrieben wurden, viel mehr steckt: sie ist nämlich eine frühgermanische Seherin, die den Ragnarök, die Götterdämmerung, verhindern soll. Sie sucht Hilfe beim Münchener Altertumsforscher Prof. Weissinger und findet einen Weg, um durch Zeit und Raum zu reisen, damit sich die Prophezeiung erfüllt...
Siegfried und der Lindwurm, Loki und Thor sowie Richard Wagner und seine Opern. All dieses hübsche deutsche Kulturgut wird in „Mara und der Feuerbringer“ dazu benutzt, um so eine Art milde Verballhornung, quasi den „Schuh des Manitu“ des Germanentums, zu kreieren und dazu noch mit einem veritablen, hier leider nur verkrampft wirkenden Teenager-Komödie-geht-immer-Aufguss zu vitalisieren. Tommy Krappweis, Autor der zugrundeliegenden Romanserie sowie TV-Regie-erfahren durch sein „Bernd, das Brot“-Serien-Langläufer, ist sich dabei nicht zu schade, jedwede Ernsthaftigkeit über Bord zu werfen und den Film zu einem zwar nicht immer treffsicher witzigen, aber nie öden Kurzvergnügen zu machen. Die überdrehten Auftritte von Esther Schweins, Christoph Maria Herbst und Heino Ferch sprechen da eine beredte Sprache; die Pseudo-Jugend-Sprüche, die Lilian „Mara“ Prent zu reißen hat, tun ihr übriges. Lediglich Jan Josef Liefers bringt wieder mal nur eine Variante seines Boerne – wie langweilig. Positiv ist anzumerken, dass man bewusst nicht nach irgendwelchen US-Vorbildern sowie den internationalen Markt geschielt hat und man diese Abenteuer- und Fantasy-Mischung trotz Beteiligung von RTL-Television in recht kinotaugliche Bilder tauchen konnte. F/X und Ausstattung stimmen für diese Art von Light-Comedy. Bildformat: 2,35:1.
© Selbstverlag Frank Trebbin