Franks Bewertung

starstarstarstar / 8

0-5 Sterne für den Film, gefolgt von dem "Härtegrad" auf einer Skala von 0-10

12.01.2016
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Review

von Frank Trebbin

Greypoint, Neuseeland. Nachdem seine Mutter in der Klapse gelandet ist, kommt Heavy-Metal-Fan Brodie bei seinen spießigen Verwandten unter und wird wegen seines Äußeren und seiner Musikvorlieben drangsaliert. Als er den wilden Zakk kennen lernt, mit der er die Band „Deathgasm“ gründet, scheint alles wieder im Lot zusein. Schnell träumt man von Geld und Ruhm, doch erst einmal gilt es plötzlich, die Welt, ähm..., Greypoint zu retten. Durch ein mit versteckter satanischer Botschaft gespickten Lied-Text, den die beiden voller Elan im Probenraum schmetterten, ist der kleine Ort plötzlich von Dämonen und lebenden Toten überfüllt...

Neuseeland – Filmschmiede und Sehnsuchtsort (nicht nur) für Fantasy- und Hobbit-Fans sondern auch Garant für ein alljährlich wiederkehrendes Ritual: dem Output von mindestens einem Fun-Splatter-Streifen in der Tradition eines frühen Peter Jackson. 2015 nun entließ man „Deathgasm“ in Richtung große, weite Welt – eine Happy-Metal-Horror-Komödie, die augenfällig in zwei Hälften zerfällt. Sind die ersten gut 30 Minuten ein recht liebevoller Blick auf das Nerd-Tum innerhalb der Heavy-Metal-Szene, bei der man sich über herrlich überzogene Posen, abgedrehte Kostümierungen oder den immer wiederkehrenden Culture-Clash verlustieren kann, so gibt es ab der Wendemarke blutigen Horror im Takt eines Motörhead-Stückes: schnell, laut und basslastig wird da die Invasion des Bösen intoniert; das rote Nass fließt hektoliterweise und wer auf den Einsatz von Axt, Kettensäge oder gar Winkelschleifer bei filigraner Knochenarbeit schwört, der wird ohne Zweifel auf seine Kosten bei „Deathgasm“ kommen, denn Jason Lei Howden lässt diesbezüglich so richtig die Sau los. Während man also früher solche ähnlichen Splatter-Kracher, wie z. B. Lamberto Bavas „Dämonen“-Doppel, regelrecht zerstümmelt und selbst in Rumpfversionen verboten hat, gibt es heute ein Vieles mehr an Brutalität und Gewalt zu sehen – und zwar uncut und völlig legal ab 18. Das dürfte Fans solch derber Späße ungemein freuen; etwas „feinere“ Horrorfilmliebhaber werden weder etwas mit dem speziellen Witz noch mit den absurd überhöhten, ziemlich krausen Special Effects etwas anzufangen wissen. Ach ja, noch eins: „Deathgasm“ stellt selbstverständlich auch inhaltlich alle bisherigen, eher schrottigen Verbindungen von Horror und Rockmusik – also bspw.„Ragman“, „Hard Rock Zombies“ und „Freakshow“ – locker in den Schatten. Rock'n'Roller – Ihr seid gewarnt: es wird laut, es wird blutig! Bildformat: 2,35:1. Mit Milo Cawthorne, James Blake, Kimberley Crossman, Sam Berkley u. a.

© Selbstverlag Frank Trebbin

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