8
Ein furchtbar deprimierender Anti-Kriegsfilm und gleichzeitig einer der besten spanischen Filme die ich je zu Gesicht bekommen habe. Regisseur Daniel Calparsoro zeigt in ungeschönten Bildern die Greuel des Krieges und lässt geschickt Schwarz und Weiß, Gut und Böse verschwimmen. Zurück bleibt die Erkenntnis, dass jeder Mensch unter den richtigen Voraussetzung seine dunkelste Seite hervorbringt, das der Krieg eine Hure ist und das Sprichwort, "Der Mensch ist dem Menschen ein Wolf", völlig der Wahrheit entspricht. Überzeugende Schauspieler, eine tolle Kamera und der wunderbar traurige Soundtrack runden den positiven Gesamteindruck ab. Ein guter Film und wesentlich besser als "Der schmale Grad", der zwar in poetischen Bildern schwelgt, aber nur die gute Seite in uns Menschen zeigt. Die Wirklichkeit, und das zeigt dieser Film deutlich, ist aber nunmal eine andere!
8
Gelungener Beitrag zum Thema Balkan-Krieg, der ohne falsches Pathos und ausufernde Effektorgien daherkommt. Die Charaktere und deren Entwicklung durch die Kriegshölle des Kosovo stehen im Mittelpunkt, wobei in dieser Hinsicht noch mehr möglich gewesen wäre. Schon die recht kurze Laufzeit von gerade mal rund 87 Minuten macht dies deutlich. Ein wirklich intensiver Antikriegsfilm braucht einfach mehr Raum um sich zu voll zu entfalten. Langweilig wird Guerreros freilich zu keinem Zeitpunkt. Das Szenario ist immer noch brandaktuell, die Actionszenen sind realistisch brutal und die hierzulande unbekannten Darsteller machen ihr Handwerk ebenfalls sehr gut. Mein Wunsch wäre ein deutlich längerer Director's Cut, ja man merkt dem Film fast ständig an, daß auf Szenen verzichtet wurde - ob von Drehbuch-Seiten her oder im Nachhinein im Schnittraum... Dennoch reicht es zu knappen aber verdienten 8 Punkten. Eine echte, leider wie so oft viel zu unbekannte Filmperle!
7
Gelungener Spanischer Anti – Kriegsfilm der die Gräueltaten im Kosovokrieg ohne Kompromisse präsentiert. Trotz der FSK 16 zeigt er, wie die anderen Filme aus dem Genre in letzter Zeit, die Unmenschlichkeit und Brutalität des Krieges. Eine gelungene Kameraarbeit und eine Regie die den Film ohne technische Spielereien auf die Bildschirme bringt, lässt dem Film vor allem als Videopremiere sehr gut da stehen. Bei einem anderen Videolabel hätte der Film vermutlich mehr Aufmerksamkeit erregt. Erstaunlicherweise ist die Synchro gut gelungen was man von einem MAREKTING Film nicht unbedingt erwarten kann. Bis auf Eduardo Noriega (Virtual Nightmare, Devils Backbone) sind die Schauspieler unbekannt, spielen aber sehr gut auf. Dieser Film ist ein kleiner Geheimtipp, vor allem für die Fraktion die immer Probleme mit dem Pathos der Amerikaner haben. Das habe ich nicht deshalb finde ich Filme wie BLACK HAWK DOWN oder JAMES RYAN besser. Trotzdem reicht es locker für 7/10!