Review

Als Liebhaber von Trash schaut man sich schon manche Obskurität an, als Liebhaber von Trash mit ein paar Pullen Bier guckt man sich auch manche richtige "Scheisse" an - irgendwo dazwischen (also vom Trash-Faktor) befindet sich "Heavy Metal Zombies" / "Hard Rock Zombies", wie auch immer. Bier ist hier jedenfalls sehr angebracht, mit ein paar Fläschchen intus kann man dem Streifen sogar was abgewinnen. Also meine Bewertung im nüchternen Zustand wäre sicher ein wenig anders ausgefallen, da ich solche Filme aber mag...nicht sehr anders.

Die Story ist voll debil, macht aber nichts - ist ja auch Trash. Entstanden Mitte der 80er als der Heavy Metal seine Hochzeiten hatte, kamen wohl ein paar zugedröhnte Leute auf das Drehbuch dieses echt abgefuckten Films. Es geht hier um eine Hard Rock / Metal Band die durch die Lande zieht, Groupies abschleppt und vögelt und sich natürlich jedwedem Anstand und Moral der prüden Bevölkerung stellen muß, die mit dieser "Affenmusik" nun gar nicht klar kommen. Irgendwo landen sie in einer Stadt wo die Bürger so haßerfüllt sind das sie die Band verbannen wollen. "Mach kaputt was Dich kaputt macht!" wohl die Devise der Landeier als sie ihre komplette Schallplattensammlung zerdeppern. In dem Ort wohnt zudem noch eine arische Familie, bestehend aus Adolf Hitler, Eva Braun und sonstigem Nazi-Gesocks, die die Musiker in ihrem sonderbaren Hotel (erinnert stellenweise an TCM) töten. Diese werden durch Metal Musik dann wieder zum Leben erweckt und stellen sich den Nazis zum Kampf, die die Weltherrschaft planen und ebenfalls wieder als Untote zurückkommen. Aber bekanntlich gab God den Rock´n Roll to us und kann Gott böse Nazis lieben?

Ich tue es nicht, die meisten tuen es nicht und die Zombie-Musiker tuen es wohl auch nicht. Ob die Drehbuchautoren es tuen weiß ich nicht, jedenfalls ist diese "Parodie" oder was auch immer dieser Handlungsstrang bedeuten mag sehr sehr gewöhnungsbedürftig. Naja Amis haben damit ja eher kein Problem das dritte Reich etc. als Spaßobjekt zu nutzen. Ist aber auch nicht alles, gibt ja noch Zombies, ne Menge Musik (wenn auch im seltensten Fall Metal) und schrille VoKuHiLa Frisuren der Personen die vorzugsweise in Spandax-Hosen herum rennen. Muß man nicht kennen, ein Relikt vergangener Zeiten. Jedenfalls ist die Trash-Atmosphäre 100%, vollends aufgedreht und nur absoluten Fans solcher "Scheiss-Filme" zu empfehlen. Was in Deutschland alles neben den Bezügen zum dritten Reich gekürzt wurde - keine Ahnung. Es gibt jedenfalls einige recht deftige F/X wie es sich für einen Zombiefilm (die zweite Hälfte besteht nur aus Untoten) gehört. Gliedmaßen werden abgetrennt, Hälse angeknabbert, Gedärme herausgerissen, auch sonst...mnjam mnjam. Knusprig auch manches Chick das wie viele der Darsteller nackig herum rennt, aber aufgrund der Frisuren...ist einem das kühle Blonde doch lieber das die heisse Blondine.

Was kann man sonst noch sagen? Die kruden Ideen sind zahlreich, so werden z.B. von den Städtern die rockigen Schallplattensammlungen zusammengetragen um anschließend in 1000 Stücke zerhauen zu werden, es gibt sich bewegende Gliedmaßen in Einmachgläsern, die untoten Musiker machen sogar noch Musik(!!!) und wenn jemand ertränkt wird quillt gleich die rote Suppe hervor - herrlich. Man muß es zumindest einmal gesehen haben um diesen Film greifen zu können, ich habe selten so einen Mischmasch von Debilität & Einfallsreichtum gesehen. Freunde des Hardrock und des Metal kommen zumindest stellenweise bei einigen netten Liedern auf ihre Kosten, wenn auch viel Synthie-Pop (trotzdem okay) die Kulissen akustisch untermalt. Das hier ab und an mal ein Mikro im Bild hängt oder die Darsteller ihren Text nicht wissen dient auch sehr zur Erheiterung. Manch einer der hier lesenden mag denken: "Mensch Holsten, diese Zeit hättest Du auch sinnvoller verbringen können!" Yo hätte ich - aber warum? Ich hatte meinen Spaß und vielleicht konnte ich ja den ein oder anderen auch dazu bewegen sich dieses wirklich mehr als undergroundige Trash-Stück anzuschauen. Aber wie gesagt nur wirklich Leute die sonst zu viel Zeit haben sollten sich den Film anschauen, alle anderen dürften wohl die knapp zwei Stunden (scheisse war das das lange...) WESENTLICH besser investieren. Ansonsten aber verpaßt man einen der unbekanntesten und kultigsten Zombie-Filme aller Zeiten!

7,5

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