Ratten wollen auch nur Spaß haben!
Tierterror geht immer. Von Robert Clouse (immerhin Regisseur von „Enter The Dragon“, einem meiner Top 25er überhaupt) wollte ich eh mal gut was nachholen. Da kam „Deadly Eyes“ genau richtig. Durch genmanipulierten Mais überdimensional gewachsene Riesenratten in New York - klingt griffig, bissig, pfiffig!
Krankheitsüberträger auf Steroiden
Ich bin richtig zufrieden mit diesem rattigen Reisser! Clouse war (Wahl-)New Yorker und sichtbar Fan der Stadt. Die riesigen Ratten sehen aus heutiger Sicht nicht immer genial aus, haben aber Charme, Dreck und Fiesheit. Es werden einige erprobte Creature Feature-Taktiken erfolgreich angewandt. Und spätestens wenn früh im Film ein kleines Kind (offscreen) von den haarigen Schädlingen zerfleischt wird, weiß man, dass Clouse hier keine halben Sachen macht und nicht zu Scherzen aufgelegt ist. Bei echten Ratten, die für mich immer nur wie etwas größere Mäuse wirken, kann ich es nie wirklich verstehen, warum viele Leute (vor allem Frauen) sie richtig eklig und schlimm finden, bei Sichtkontakt laut los kreischen. Die Ratten in diesem Fall beeindrucken und erschrecken aber selbst mich. Obendrauf lässt sich Clouse seine Bruce Lee-Hommage nicht nehmen. Der Rest und das Drumherum ist eher Stangenware, Kitsch, Umweltmessage und Füllmaterial - aber auch das ist jetzt nichts Grottiges. Hier sind viele eingespielte Mechanismen plus erfahrenes Personal am Werk. Was insgesamt dazu führt, dass ich diese krabbelnden Kanalkiller weiterempfehlen kann - zumindest wenn man einen Hang zu diesem routinierten Horrorsubgenre hat!
Fazit: solider Tierhorror, spürbar von einem Regieveteran, der hier thematisch und von der Idee her eigentlich drei Ligen unter seiner Klasse spielt… Ratten im Schatten lass' knacken!