Ganz dem Genre verhaftet...10.04.2016
Beim Juwelenklauen in Kapstadt wird auch ein USB-Stick mitgenommen, darauf Geheimpläne eines amerikanischen Hardliner-Senators. Der will den Stick natürlich wiederhaben ( warum hat er ihn auch in Südafrika im Safe, der Depp...), worauf sich die Diebin allerhand Bösewichter erwehren muß, was ihr, dank ehemaliger Spezialausbildung, so schwer nicht fällt. Am Schluß dann winkt ein Folgefilm, denn abrupt geht das Treiben zu Ende.
Doch den wird es nicht geben, denn hier ist wirklich weder etwas innovativ noch qualitativ außerordentlich. Man hat tatsächlich alles schon gesehen...Verrat unter Ganoven, einen geschwätzigen Killer, Morgan Freeman in einer "ich halt mein Gesicht für Geld in die Kamera"-Rolle, den USB-Stick...ach, wer viel Film guckt, kennt halt einfach schon alles. Dennoch hat der Film ein paar Pfunde vorzuweisen. Zum einen ist Kapstadt als Drehort immer wieder schön anzusehen, zum anderen darf Herr Purefoy einen prima Schmierlappen spielen, der wirkt wie ein Best-Of-Bösewichter der Filmgeschichte. Zudem geht es recht ruppig zur Sache, auch ist das Tempo relativ hoch und der Film kurz und knackig.
Doch andererseits...es tun sich unglaubliche Löcher im Drehbuch auf, es gibt sagenhafte Zufälle und detektivische Großtaten zu sehen, man ist zack! einfach wieder einer Person auf der Spur, kann schon fast Raum und Zeit krümmen...Logik ist hier eher nicht gefragt, und Fragen werden ohnehin auch nicht beantwortet. Wenn dann auf einmal auch noch ein altes Fabrikgebäude samt Foltersetting für ein paar Filmminuten herhalten muß, dann weiß man, man ist wieder tief im B-Movie. Frage mich nur, warum die Dinger heut so teuer sein müssen...egal, als bunte Unterhaltung taugt der Streifen allemal, Hirn aus, Bier auf, und 90 Minuten vergehen wie im Flug. Man hat dann aber auch alles gleich wieder vergessen, daher knappe 7/10.