Der Jüngling Allen Anderson (Allelon Ruggiero) ist Anfang 20 und lebt immer noch bei seiner Mutter. Allen ist der Innbegriff von Faulheit und geht noch keiner richtigen Arbeit nach, dafür geht er ab und an seiner Mutter zur Hand, die zusammen mit Allen's verhasstem Stiefvater einen Golfclub leitet, wo sich regelmäßig die Schönen und Reichen einfinden. Allen's Faulheit geht irgendwann auch seiner zickigen Freundin auf den Geist, die drauf und dran ist, ihn zu verlassen. Schon bald sollen aber ganz andere Probleme den Country-Club erschüttern. Als eine Gruppe Jugendlicher des Nachts in den Golfclub einsteigt, um es dort bei Drogen, Alkohol und Sex ordentlich krachen zu lassen, taucht plötzlich ein maskierter Killer auf, der einen nach dem anderen äußerst kreativ aus dem Weg räumt. Nun liegt es an Allen, der Bedrohung Herr zu werden, denn seine seit kurzer Zeit immer wiederkehrende Visionen verraten, dass er auf erschreckende Weise mit dem Killer in Verbindung steht..
Ach, sie können es einfach nicht lassen. In regelmäßigen Abständen kommen immer wieder Regisseure auf die glorreiche Idee, das Teenieslashergenre wiederzubeleben und erneut aus der Versenkung zu ziehen. Dass die meisten Versuche, das in letzter Zeit sehr verrufene Subgenre wieder populär zu machen, kläglich scheitern, muss an dieser Stelle wohl nicht erwähnt werden. Nach Werken wie "Ich weiß, was Du letzten Sommer getan hast" und "Scream" folgte eine nicht zu stoppende Welle an ähnlichen Produktionen, die bis heute auf dem Vormarsch ist und noch immer versucht, das Publikum mit den immer gleichen Storys noch einmal zur Kasse zu bitten. Auf den ersten Blick handelt es sich auch bei "The Greenskeeper" um nichts anderes als eine x-beliebige Genreproduktion, die schon im Vorneherein dadurch einen suspekten Eindruck erweckt, dass sie tatsächlich von drei Regisseuren ins Leben gerufen wurde. Dabei darf aber weder Kevin Greene noch Adam Johnson oder Tripp Norton ein hoher Bekanntheitsgrad zugesprochen werden, bislang durften die Jungs im Filmbusiness nur mal etwas herumschnuppern, anstatt richtig dick im Geschäft zu sein.
Vielleicht erklärt sich auch so, dass aus "The Greenskeeper" keine sonderlich ernsthafte Angelegenheit wurde, sondern man einfach mal das Beste aus einer halbwegs passablen Idee herausholte. Hierbei handelt es sich um eine eher dem Low-Budget Sektor zuzuordnende Angelegenheit, der man den Spaß noch deutlich ansieht, den alle Beteiligten am Dreh hatten. So viel lässt sich ohne Umschweife sagen: Wer auf der Suche nach ernsthaftem, hartem und kompromisslosen Horror ist, der könnte hier nicht falscher sein, denn "The Greenskeeper" ist so auf den Unterhaltungswert getrimmt, dass er stellenweise wie eine reine Parodie auf das nicht immer sehr beliebte Slashergenre wirkt. Letztendlich wird jeder die Frage für sich selbst beantworten müssen, ob alle nur erdenklichen Klischees hier nur schamlos auf die Spitze getrieben werden, oder ob tatsächlich die Intention einer klassischen Parodie die treibende Antriebskraft hinter dem Projekt war.
Letztendlich ist es aber völlig egal, ob man "The Greenskeeper" nun als reinen Teenieslasher sieht, der gänzlich aus den bekannten Versatzstücken besteht, oder ob man darin eine Parodie zu erkennen glaubt, funktionieren kann der Streifen nur dann, wenn man bereit ist, sich auf seine etwas unkonventionelle Art einzulassen. In bester TROMA Tradition kommt der Streifen mit einem knallbunten Look und den wohl dämlichsten Charakteren seit Menschengedenken daher. Da wird dann schon auch mal hitzig darüber diskutiert "ob auch heiße Schnecken scheissen" oder über derartige Zwänge erhaben sind. Sich darüber aufzuregen hat leider keinerlei Effekt, da man die 77 Minuten auf diese Weise wahrlich nur schwer übersteht. Es ist nicht purer Trash, der einem hier serviert wird, nicht so sehr over the top wie bei Lloyd Kaufman's eben genanntem Filmstudio, vielmehr ist das Ganze schon wieder so grenzdebil, dass man ständig über die Vermutung nachdenkt, ob der Streifen nicht doch todernst gemeint ist und einfach von einem Haufen Vollidioten inszeniert wurde.
In der ersten Hälfte ist davon, dass es sich hierbei um einen "Teenieslasher" handelt, noch nicht viel zu sehen. Die Handlung konzentriert sich auf Allen und eine ganze Schar anderer Loser, denen man bei ihren alltäglichen Situationen auf Schritt und Tritt folgen darf und dabei auch Zeuge von so manch "tiefsinnigem" Gespräch wird. Dennoch wird das Treiben im Golfclub niemals langweilig, da es letzten Endes von Green, Johnson und Norton doch noch überraschend unterhaltsam inszeniert wurde und das ist schließlich auch die Hauptsache bei einem Film wie diesem. Ganz egal, wie dämlich das Geschehen auf dem Bildschirm wird, Langeweile kommt nie bis selten auf, auch wenn man sich manchmal schon die Frage stellt, von was man sich da eigentlich so gut unterhalten lässt.
Sobald der Streifen dann anfängt eine härtere Gangart einzulegen, wird auch endlich klar, wo die Freigabe ab 18 herrührt. "The Greenskeeper" ist kurz davor, als Funsplatter durchzugehen, doch dafür ist der Blutgehalt dann doch etwas zu gering. Wenn aber Köpfe abgetrennt oder Gartensprenkler in tote Körper gesteckt werden, worauf das Blut dann nur so durch die Gegend spritzt, dann erzeugt das durchaus Stimmung. Kreativität beweist "The Greenskeeper" auch in Hinsicht auf die Morde, da hier einem endlich mal mehr als das übliche Larifari gezeigt wird. Da werden Nägel in Tenisballmaschinen gesteckt und somit als tödliche Geschosse verwendet, oder Wasserspritzanlagen anal eingeführt, um den dümlichen Kids so einen tödlichen Einlauf zu verpassen. Die Morde sind nicht unbedingt zahlreich, aber wenn hier zur Sache gegangen wird, dann deutlich unterhaltsamer als bei vielen anderen Genreproduktionen. Letztendlich ist auch der Blutgehalt das Einzige, was an einen Horrorfilm erinnert. Alles andere, seien es die bösen Visionen Allen's oder der hin und wieder auftretende Versuch, so etwas wie Spannung zu erzeugen, enden damit, dass man unweigerlich Mitleid mit den Regisseuren bekommt und sich insgeheim für sie wünscht, dass sie sich doch bitte nie wieder an einem Horrorfilm versuchen mögen.
Die Schauspieler sind großteils eine Zumutung und so ist es keine Seltenheit, dass sie über keinerlei erkennbare, schauspielerische Fähigkeiten verfügen. Einige Rollen wurden dennoch passabel besetzt. Es kann in einem derartigen Streifen nie schaden, wenn man ausreichend zeigefreudige Damen heranschafft, die Tits & Asses Fraktion dürfte jedenfalls ihren Spaß an dem Werk haben.
Ex-Pöbel-Baseballer John Rocker macht seine Sache souverän, ebenso agiert Hauptdarsteller Allelon Ruggiero nicht ganz so mies, wie es seine Rolle vermuten lässt. Dennoch ändert das nichts daran, dass die meisten der darstellerischen Leistungen ebenso einem TROMA Film entsprungen sein könnten.
"The Greenskeeper" ist keine sehr einfach einzuordnende Angelegenheit. Auf der einen Seite ein durchaus unterhaltsamer Teenieslasher, auf der anderen das beste Beispiel dafür, dass sich dieses Genre mittlerweile nur noch durch Selbstimitationen am Leben erhält. Andererseits wirken sämtliche Klischees in dem Streifen schon wieder so überspitzt präsentiert, dass die Vermutung naheliegt, dass das Werk als Parodie konzipiert war. Wie man es auch dreht und wendet, die Mindestvoraussetzung, um "The Greenskeeper" etwas abgewinnen zu können, ist, sein Gehirn einfach mal auszuschalten und nicht weiter über das Treiben nachzudenken. So kann der recht blutige und stellenweise auch spaßige Streifen nämlich durchaus für gute Unterhaltung sorgen, so lange man nicht zu viel erwartet.