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Achtung: SPOILER!

Mit "A Better Tomorrow" schuf John Woo 1986 ein neues Genre, welches er mit "A Better Tomorrow 2" ein Jahr später weiterführte. Nicht leicht war es, Chow Yun-Fat wieder einzubauen, da Mark ja am Ende des ersten Teils getötet wurde, Yun-Fat aber der Top-Star war, der auf jeden Fall mit dabei sein musste. Durch die Idee mit dem Zwillingsbruder in den Vereinigten Staaten hat man das ganz geschickt gelöst.

Der Bruderkonflikt zwischen Ho und Kit ist im zweiten Teil nahezu verschwunden, dafür konzentrieren sich die melodramatischen Elemente nun mehr auf Kit und dessen Frau, die ein Kind erwartet und auf den nach mehreren schockierenden Ereignissen völlig entgeisterten Lung, dem Ex-Boss von Ho, um den sich Marks Zwillingsbruder Ken kümmert. In New York treffen sich schließlich die Wege der drei Männer, die am Ende eine Villa voller Gangster im Alleingang platt machen.
Der Showdown wurde zur Legende und hat in Sachen Schussfrequenz und Bodycount alles bisher da gewesene in den Schatten gestellt. Spektakuläre Moves vollbringt vor allem Chow Yun-Fat, der hier endgültig zur coolen Heldenfigur stilisiert wird. Da die letzten 20 Minuten die mit Abstand besten des Films sind, ist von sämtlichen gekürzten Fassungen abzuraten, da vom Blutbad dort nicht mehr viel zu sehen ist.

Fans müssen trotzdem zugeben, dass einige Längen vorher nicht ausbleiben, zudem entsteht durch die zeitweilige Geisteskrankheit Lungs stellenweise unfreiwillige Komik. Überhaupt ist der Film viel lockerer und lustiger gehalten als der Vorgänger (Stichwort: Reis!), was ich persönlich nicht so gelungen finde.
Dramaturgisch perfekt allerdings das Ableben Kits, bei dem die Schnitte genial zwischen Krankenhaus und Villa wechseln und dessen letztes Aufstöhnen in einer Telefonzelle zu den traurigsten Szenen der Heroic-Bloodshed-Historie gehören.

Durch die Tatsache, dass alle bekannten Schauspieler des ersten Teils wieder mit von der Partie sind und der berühmte Score wieder zum Ohrwurm wird, fühlt man sich in "A Better Tomorrow 2" sofort heimisch, was das Sequel zur Pflicht für Fans werden lässt. Zwar nicht mehr so spannend wie der Vorgänger, dafür fast stilsicherer und der Kugelhagel im Finale ist bis heute kaum übertroffen!

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