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Zweiter Teil der ABT Reihe mit viel Leerlauf und einem furiosem Schluss

Die Cops Tse Ho und Tse Kit sind Undercovercops der Polizei. Beide sollen Beweise sammeln gegen den Betreiber einer Schiffswerft sammeln. Doch in Wirklichkeit zieht dessen Assistent Ko Ying Pui die illegalen Fäden im Hintergrund. Als er versucht Lung zu töten bringt man ihn nach New York, wo dieser wahnsinnig wird, weil er den Tod seiner Tochter nicht überwindet. Dort kümmert sich der Ex Killer Ken um ihn. Nach erfolgreicher Genesung kehrt das Quartett nach Hongkong zurück um sich an Ko Ying Pui zu rächen.

Die Story selber ist eigentlich ziemlich mau und nicht sonderlich attraktiv. Im Grunde dreht es sich nur um den Versuch Puis Onkel Long zu hintergehen und ihn später nun auch zu töten. Der Versuch Charakterzeichnung zu betreiben schlug dabei fehl. Besonders die erste halbe Stunde ist gelinge gesagt langweilig, bevor endlich die ersten Schießereien ausgetragen werden. Lahm...

Wie von Woo gewohnt, mixt er seine Filme mit sehr fröhlicher, teilweise etwas zu fröhlicher Musik und gibt dem Film so eine ganz eigenartige Atmosphäre. Besonders bei den Schießereien entsteht so das gewohnte „Woo“ Feeling. Besonders in den gefühlvollen Momenten kommt sie gut zum Tragen.

Hier wechselt sich lange Weile mit atemberaubender Action ab. Der Film beginnt leider recht lahm und unattraktiv und beschreibt die Situation etwas zu ausführlich. Es werden die ganzen Charaktere vorgestellt und das Komplott beginnt mit einer blutigen Erschießung. Nun sollte klar sein wer auf welcher Seite, für wen kämpft.
Onkel Lung wird es Mordes bezichtigt und nach New York gebracht, wo er nach dem Mord an seiner Tochter wahnsinnig wird. Nun schwingt Pui in Hongkong das Zepter, dass die beiden Cops Ho und Kit ihm undercover wieder versuchen abzunehmen.
In Amerika holt Ken Onkel Lung aus der Irrenanstalt und versucht ihn wieder zur Besinnung zu bringen. Die folgende Therapie um Orangen und gefrorenen Fleisch gerät drauf sehr abstrakt. Aber Onkel ist wieder beisammen und ab geht’s nach Hongkong, wo es nun zur finalen Schlacht kommt. Unterstützung gibt es von Ho und Kit.
Die Geschichte ist größtenteils sehr vorhersehbar und alles andere als spannend. Wirklich attraktiv wird der Film nur dank der Schießereien. Auch das Sterben sympathischer Charaktere wird gern und ausführlich überzogen. So darf der sterbende Held noch mit seiner hochschwangeren Frau telefonieren, bevor er das Zeitliche segnet. Die Beziehungen zueinander werden nur oberflächlich deutlich (ausgenommen Onkel Hung) und der zähe Verlauf bis zur nächsten Schießerei zerrt doch arg am Geduldsfaden.
So wartet man fiebrig auf die nächste Schießereien. Während die meisten Kämpfe nur Lückenfüller bleiben kommt es aber am Ende zum vielleicht genialsten Showdown der Actiongeschichte. Zu viert macht man sich auf den Weg zu Puis Villa, wo Woo dann endlich sein Actionfeuerwerk zelebrieren kann.
Mit schwerkalibrigen Waffen wird sich Zukunft verschafft, um sich dann in der Villa mit über 100 Gegnern zu schießen. Wootypisch fliegen die Helden durch die Luft, spritzt Blut an allen Ecken und Enden und Gegner segeln durch die Räume. Notfalls zerhackt man seine Gegner auch mal mit Schwertern, ansonsten bedient man sich auch gern mal zweier Pistolen. Der Showdown dauert mit der finalen Explosion über 10 Minuten, wo so ziemlich die gesamte Villa zerlegt wird.
Da kann man auch mal verschmerzen, wenn der mehrmals getroffene Held weiterballert als wäre nichts geschehen. Höhepunkt ist übrigens das Duell zwischen Ken und dem mysteriösen Killer. Die obligatorischen Zeitlupeszenen dürfen dabei natürlich nicht fehlen. So wird man zu einem großen Teil für den streckenweise doch recht zähen Film entlohnt.

Herausragend für mich nur Chow Yun Fat, der als Ken eine gewohnte gute Figur abliefert. Mit Streichholz im Mundwinkel, Sonnenbrille und lockeren Sprüche ist und bleibt er der ideale Held des Hongkong Kinos. Leider greift er hier aber recht spät ins Geschehen ein, so dass man ihn anfangs schon vermisst. Seine spätere Präsenz macht aber wieder viel wett. Dem Rest assistiere ich annehmbare Leistungen, bei denen außer Dean Sheak keiner so recht herausragen kann. Aber so schwierig wird es nicht sein, einen debilen Irren zu spielen.

Fazit:
Ich kann mich den ganzen Lobeshymnen um den Film nicht so recht anschließen, denn die mittelmäßige Geschichte und die Charakterzeichnungen sind für mich nur durchschnittliches Hongkong Kino. Die toll choreographierten Schießereien und vor allem das bombastische Ende können aber viel wieder gut machen.

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