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Blutiger, aber schleppender Gangsterfilm aus der Hand von John Woo

Einige Jahre nach den Ereignissen des ersten Teils ist das Falschgeldgeschäft Hong Kongs fest in der hand eines Mannes, Mr. Ko. Doch drei ganz unterschiedliche Männer haben aus verschiedenen Gründen geschworen, an Ko blutige Rache zu üben. Einer wegen der durch Ko angeordneten Ermordung seiner geliebten Tochter, der zweite wegen des Todes seines Bruders durch die Hand von Kos Killer und der dritte, weil er zum einen helfen will, zum anderen aber der Bruder des im ersten Teil verstorbenen Marks ist. So machen sich die drei Gefährten nach langem Vorspiel auf und dringen in Kos Villa ein, wo nach einem rüden Dahingemetzel erst die gesamte Schar von Kos Vasallen dran glauben muß, bevor der Bösewicht endlich sein verdientes Schicksal erleidet.

Es ist die für John Woo typische Geschichte um Verrat, Freundschaft und Ehre, die hier erzählt wird. Aber nicht nur typisch für Woo, sondern Ende der Achtziger bestimmend im Hong Kong Kino, weitergeführt durch Regisseure wie Ringo Lam oder Johnny To. Leider aber hat auch dieser Film mit den Eigenheiten des chinesischen Kinos zu kämpfen, und so dauert es zum Teil quälend Lange, bis die Geschichte Fahrt aufnimmt. Es sind die rührseligen Momente der Männerfreundschaft, die die Geduld des Zusehers strapazieren, und damit nicht genug, nein, es muß auch noch die langsame Heilung eines Geisteskranken, dessen Rückkehr ins wirkliche Leben dargestellt werden. Das ist nicht nur wenig schön anzusehen, weil reichlich übertrieben ausgeführt, sondern bringt den Film auch nicht wirklich voran. Darunter leiden auch die genretypischen Teile um wahre Freundschaft bis zum Tod.

Auf der Habenseite sind einige wirklich hervorragende Feuergefechte zu vermelden, vor allem der Showdown, der leider relativ schnell vorbei ist, dürfte alles bisher dagewesene in Sachen Bodycount und Blutigkeit übertreffen. Es hat bis „Hardboiled“ gedauert, bevor ähnliches wieder zu sehen war.
Da wird gestorben und gemeuchelt, daß das Blut nur so spritzt, immer mal wieder schön in Zeitlupe, und bei dieser und den anderen Schießereien erleben wir das Wunder des unendlichen Patronenmagazins. Aber so will man das ja auch, und die Actionszenen – ohne Tauben – sind es, mit denen sich Woo seine Sporen verdient hat. Der Mann kann es aber besser, wenn das Drehbuch es zuläßt, und so ist der Film, obgleich blutig und bleihaltig, nur oberes Mittelmaß, vor allem wegen der zähen Sequenzen rund um den verstörten Vater. Schade, etwas mehr Straffung der Handlung und dafür etwas mehr Zeit bei den Schießereien, das wäre es gewesen, so langt es nur für 6/10.

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