The Memories, Delirium and the Vendetta, Part Two (1980)

Einer der letzten Naziexploiter.
Und glücklicherweise auch einer meiner letzten Reviews, die ich über einen Beitrag dieses Schundgenres schreiben "muss"...

Zuerst rasch einige Worte zum Filmtitel: Wie der Originaltitel "Holocaust - I ricordi, I deliri, la vendetta" bereits vermuten lässt, hat der Film gar nichts mit einem 2. Teil zu tun. HOLOCAUST 2 ist also kein Sequel zu irgend einem weiteren Müllfilmchen.

HOLOCAUST 2 ist definitiv kein typischer Genrebeitrag. Der Film spielt (ungefähr) im Jahre 1980, zwischendurch gibt es immer wieder Rückblenden (typische Naziploitation). Mehrmals werden auch echte Fotos von damals eingeblendet...

Zur Story:
Viele Jahre sind seit den furchtbaren Taten in den Nazi-Konzentrationslagern vergangen. Vergessen hat man dies natürlich noch lange nicht... Einige jüdische Männer schließen sich zu einer Art Geheimbund zusammen. Sie versuchen ihre damaligen Peiniger – hauptsächlich Ärzte und Soldaten – aufzuspüren, um sich dann an ihnen zu rächen.

Was "moralische Grundsätze" betrifft, mag ich bei solchen Genrebeiträgen meistens gar nicht erst etwas dazu schreiben. Natürlich ist die Grundidee solcher Filme immer höchst fragwürdig...
Dass in diesem Film dann aber Juden als Rachsüchtig und keinen Deut besser als die schlimmsten Nazis dargestellt werden, finde ich persönlich noch schlimmer...
(Auch wenn ich eine solche Rachsucht absolut nachvollziehen kann/könnte.)

HOLOCAUST 2 könnte man insgesamt als Genremix aus Naziexploiter, Revenge-Film, einschläferndem Drama und miesem Kriegsfilmchen bezeichnen.

(S)Exploitation-Fans werden (ebenfalls) enttäuscht werden. Natürlich gibt es nackte Haut zu sehen. Im Vergleich zu andern Genrevertretern ist jedoch alles höchst "unspektakulär". Derbe Gore-Szenen gibt es überhaupt keine. Dafür umso mehr Langeweile...

Eigentlich genügt es, wenn ich eine einzige Szene des Films etwas detaillierter beschreibe:
Man sieht einen älteren Mann, der auf einem Tisch festgebunden wurde. Er lacht. Man hört "wirre" Musik. Zwischendurch werden immer wieder rasch echte (!) Bilder von damaligen Konzentrationslagern eingeblendet. Das Lachen scheint dem Mann plötzlich im Halse zu ersticken. Man sieht seine nackten Füße. Danach die Zunge einer Ziege. Ja, die Ziege hat eben so lange an seinen Füßen geleckt, bis der Gefangene vor Lachen gestorben ist...

Ähm... versteht ihr, weshalb ich dieses Machwerk mit dem Punkteminimum bewerte?!?