„Shelter – Pakt mit dem Feind“ mischt Film-Klischees wild durcheinander ohne dabei auf einen grünen Zweig zu kommen.
Held des Films ist ATF-Agent Martin Roberts (John Allen Nelson), der seit dem seine Frau ins Koma gefallen ist, vor sich hintrauert und jeden noch so gefährlichen Auftrag annimmt (Tja, seit „Lethal Weapon“ ist die Idee leider nicht mehr originell). Der erste Auftrag kommt auch gleich: Martin springt auf einen fahrenden Laster, in dem sich Waffenhändler befinden und verschafft sich via Kettensäge Zugang zum Frachtraum. Als er die Waffenhändler hochnehmen will, verspäten sich seine Kollegen und es gibt eine kurze Schießerei, ehe der Rest von Martins Truppe anrückt. Bilanz des Anfangs: Zwei gute Stunts und wenig überzeugendes und gleichzeitig harmloses Geballer - nicht besonders.
Martins Vorgesetzter Landis (Charles Durning) steckt selbst in krummen Geschäften: Er zweigt konfiszierte Waffen ab, um sie zusammen mit Cantrell (Kurtwood Smith) zu verkaufen. Doch der größte Konkurrent, der Chef der Griechenmafia Demetrie (Peter Onorati) soll beseitigt werden. Wenigstens zwei bekannte Gesichter in der Bösewichtriege gibt es; auch wenn Kurtwood Smith seit „RoboCop“ und „Fortress – Die Festung“ nicht oft zu sehen war.
Martin und sein Partner Jimmy (Linden Ashby) sollen als herzensgute Agenten zusammen mit der Griechenmafia das Zeitliche segnen. So werden sie offiziell zur Überwachung der ’Verhaftung’ der Griechen abgestellt. Da die Killer jedoch als solche zu erkennen sind, Martin die Frau von Demetrie, Helena (Brenda Bakke), kennt und Jimmy erschossen wird, greift Martin ein: Er nietet den größten Teil der Killer um und flieht mit den Griechen. Aus Rachsucht verbündet er sich mit den Mafiosi...
Die Grundidee von „Shelter“ ist zwar nicht innovativ, aber auch nicht schlecht. Nur leider hapert es bei der Umsetzung gewaltig.
So hat die Story, die durchaus ihren Reiz hat, ein großes Problem: Sie langweilt den Zuschauer zu Tode. Was nützt ein B-Actioner ohne Action? Zudem ist der Plot lustlos inszeniert und ohne Spannung. Auch der Versuch Brisantes (wie z.B. die sich anbahnende Beziehung zwischen Martin und Helena, die Martins Frau ähnlich sieht) einzubauen, scheitert kläglich.
Die Action kann man gut mit zwei Worten beschreiben: Kaum existent. So ist die Rettung der Griechen nicht nur die beste, sondern auch die einzig gute Actionszene. Die anderen sind unspektakulär (vor allem der klägliche Versuch eines Showdowns) und nicht sehr häufig.
Die Schauspieler sind größtenteils vergessenswürdig, auch wenn sich John Allen Nelson, Charles Durning und Kurtwood Smith redlich anstrengen und wenigstens ein kleines bisschen reißen können.
Lahmer B-Action-Thriller, den man getrost vergessen kann, da die halbwegs akzeptablen Darsteller und ein einziges gutes Shoot-Out in gähnender Langeweile untergehen.