In einem kleinen, verschlafenen Ort kommt der Inquisitor Bernard de Fossey mit seinen Gehilfen an. Sie forschen nach Hexen unter der Bevölkerung, die zunächst nach Hinweisen befragt wird. Durch intrigante Falschaussagen geraten dabei einige der Bewohner in die Folterkeller des Hexenjägers. Catherine, die Tochter des Gastgeber, verliert währenddessen ihren Liebhaber Jean, der hinterrücks von einem Auftragskiller ermordet wird. Im Traum sieht Catherine den Mörder ihres Verlobten, den Inquisitor, der sich ebenfalls in sie verliebt hat. Um diese Ungerechtigkeit zu rächen, schließt sie sich einem Hexenkult an und verschreibt sich dem Herren der Finsternis, im Gegenzug soll die Seele des Hexenjägers dran glauben. Mit dieser für Paul Naschy gewohnt etwas eckigen und ungewöhnlichen Story bekommt man ein etwas anderes Werk aus dem Genre der Inquisitionsfilme geboten. Im Gegensatz zu "Der Hexenjäger" oder vor allem "Hexen Bis Aufs Blut Gequält" gibt es hier unglückselige Verkettungen von hinterlistigen Gesellen, durch die der Zuschauer in den Genuss von so allerlei teuflischen Ritualen kommt, ohne zu sehr in einen Exploiter abzugleiten. Es gibt einen Initiationsritus, einen Sabbath mit Luzifer höchstpersönlich und wozu Flugsalbe gut ist, lernt der Zuschauer auch noch gleich. Diese okkulten Momente sind die visuellen Stärken, wenn dort halluzinatorisch die Machenschaften aufgedeckt werden und die Seelen ihre Besitzer wechseln. Bei Folterszenen hält sich Naschy, der hier auch zum ersten Mal Regie führte, verhältnismässig zurück, außer einer abgerissenen Brustwarze gibt es nichts Grobes oder für die Zeit Unübliches zu sehen. Dagegen setzt er mal wieder auf viele freizügige Darstellerinnen und überzeugt mit einem etwas anderen Inquisitionsdrama, bei dem der Inquisitor selbst in die Schusslinie der Kirche gerät. Am Ende von diesem guten Hexenverfolgungslied gibt es endlich mal eine mehr oder weniger sichtbare Verbrennung (ohne SFX), schlimmer sieht da allerdings Naschy mit Glatze aus. Mit dem Aufzug hätte der damals glatt bei der Manson-Familie auflaufen können. Das kommt davon, wenn man den Teufel mit dem Beelzebub austreibt. Wer Paul Naschys Art mag, kann sich das bedenkenlos ansehen und bekommt dabei eine Menge okkulten Historiendramas im 70er Flair, an "Der Hexenjäger" mit Vincent Price reicht das jedoch nicht heran.
Fazit: Gar nicht mal so trashig wie einige spätere Naschyfilme. Für Oldschool-Fans unterhaltsam und mit netten Visualisierungen, dabei wenig reisserisch. 6/10 Punkten