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Die Geister der Vergangenheit holen Dom (Vin Diesel), Brian (Paul Walker) und ihre Familie wieder ein: Nachdem sie im sechsten Teil der "The fast and the furious"-Reihe den Terroristen Owen Shaw besiegt hatten, bekommen sie es nun mit dessen großem bösen Bruder Deckard Shaw (niemand Geringeres als Jason Statham) zu tun. Im Kampf gegen seine finsteren Rachepläne geraten sie ins Kreuzfeuer der Geheimdienste und müssen sich in diversen Abenteuern behaupten.

"Fast & Furious 7" erlangte schon vor Kinostart traurige Berühmtheit: Hauptdarsteller Paul Walker kam noch während der Dreharbeiten bei einem Autounfall ums Leben. Dementsprechend ist dieser längste und finanziell erfolgreichste Beitrag der berühmten Reihe seinem Andenken gewidmet - daran lässt nicht nur der sentimentale, aber für Fans sehr zu Herzen gehende Schluss keinen Zweifel.

Aber auch über diese tragischen Umstände hinaus gehört "Fast & Furious 7" zu den bemerkenswerteren Fortsetzungen des Autoreißers von 2001: Mit "Saw"-Schöpfer James Wan nahm erstmals ein eher genrefremder Filmemacher auf dem Regiestuhl Platz und verpasste diesem Teil eine durchaus eigenständige Handschrift. Die besteht in erster Linie aus hemmungslosem, konsequentem Over-the-Top-Acting: Schon die Einleitungsszene, in der Statham seinen Bruder im Krankenhaus besucht und dieses dabei im Alleingang in Schutt und Asche legt, gibt die Richtung vor - bis ins Comichafte überzogene Szenarien, Action-Sequenzen und Gags erinnern teilweise beinahe an die Überdrehtheit eines "Crank".

Auch die Inszenierung liefert von allem zu viel: Hippe Stakkato-Schnitte, untermalt von hämmernden Hip-Hop-Sounds, dazu Zeitlupen von halbnackten Frauen und getunten Autos, bilden eine wilde, komplett überzogene Reminiszenz an die Ursprünge der Reihe, mit denen auch dieser siebte Teil an sich nicht mehr viel zu tun hat. Als Sahnehäubchen liefern sich die versammelten Actionstars - Diesel, Walker, Statham, Dwayne Johnson, Tony Jaa und Kurt Russell als harter Hund vom Geheimdienst - dermaßen idiotische, bemüht coole Oneliner, dass es an die besten 90er-Jahre-Action-Reißer à la "Last Boy Scout" erinnert (allein schon Diesels Antwort, als er gefragt wird, was er mit Shaw machen will, wenn er ihn findet: "Das Wort dafür ist noch nicht erfunden!").

Das alles ist weit davon entfernt, cineastisch wertvoll zu sein, ist aber so flott und unbekümmert in Szene gesetzt, dass man mit ausgeschaltetem Gehirn einfach nur wahnsinnig viel Spaß haben kann. Und der Trash-Charme, der auf der Ebene von Dialogen, Figurencharakterisierung und physikalisch komplett lächerlichen Stunts aufgebaut wird, findet seinen Kontrapunkt in der ungeheuer aufwendigen Umsetzung: Man sieht "Fast & Furious 7" in jeder Sekunde an, dass er zu den teuersten Streifen seines Jahrgangs gehört.

Aber eben auch zu den professionellsten: Die Kamera findet extrem dynamische Bilder, wird nur in wenigen Kampfszenen etwas zu wackelig, und beeindruckt wiederholt mit originellen Aufnahmen und Bewegungen. Die Spezialeffekte gehören selbstverständlich zum Besten, was die moderne Computertechnik zu bieten hat, und die Actionsequenzen sind und bleiben unglaublich wuchtig und bombastisch. Irrwitziger Höhepunkt ist der Autosprung zwischen drei Wolkenkratzern in Abu Dhabi, aber auch brachiale Verfolgungsjagden und Schießereien zwischen Autos, Bussen und zum Finale sogar Kampfhubschraubern und Drohnen drehen die Actionschraube im Vergleich zu den Vorgängern immer noch ein Stückchen höher. Genre-Fans kommen hier voll auf ihre Kosten.

Da verzeiht man auch das eine oder andere platte Witzchen oder erneute kitschige Durchhänger, wenn von Familie, Ehre, Mut und Liebe die Rede ist. Und die Peinlichkeit, dass in einigen kurzen Szenen Paul Walkers Brüder, die ihn nach seinem Tod ersetzten, deutlich zu erkennen sind, kann man wohlwollend auch übersehen. Für solcherlei Kritik ist "Fast & Furious 7" zu temporeich, actiongeladen und unterhaltsam inszeniert - allein Stathams megacoole Art, Johnsons wuchtige Performance, wenn er mit riesigem Maschinengewehr durch die Straßen marschiert, und Diesels körperliche Präsenz sind beste adrenalingetränkte Macho-Unterhaltung mit hohem Spaßfaktor. Und die Walker gewidmete Schlussszene kann tatsächlich berühren. Als Abschied für ihn aus dieser Reihe ist der siebte Teil damit voll und ganz gelungen.

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