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Ein ehemaliger SS-Offizier und eine Jüdin, mit der er offensichtlich zusammen ist, besuchen eins der KZs von damals und blicken auf die scheußlichen Ereignisse aus vergangenen Tagen zurück. Was sich zunächst nach einem Film über den zweiten Weltkrieg anhört, der die Schrecken der Konzentrationslager von den Nazis näher beleuchtet, entpuppt sich jedoch ruckzuck als weiterer Lageraufguss aus Italien, der zwar nicht ganz so belanglos daherkommt wie "SS Camp 5", bei dem von Anspruch aber keine Rede sein kann.

Sobald wir zum ersten Mal eine Reise zurück in den zweiten Weltkrieg und somit ins KZ gemacht haben gibt es nicht mehr allzu viele Sprünge in die Gegenwart und das Ganze entwickelt sich allmählich zu einem ganz gewöhnlichen Naziexploiter der Sparte Lagerfilm. Cesare Canevari beschränkt sich in seinem Lager aber nicht bloß auf einfache Vergewaltigungen wie beispielsweise sein Kollege Sergio Garrone sondern hier werden wir Zeuge einer echten Massenvergewaltigung. Da wird eine ganze Horde junge Männer auf massig junge Damen losgelassen und das Ergebnis muss wohl nicht näher erläutert werden. Der Name "Gestapo's Last Orgy" kommt nicht von ungefähr.

Was die Folterungen angeht ist der Film eigentlich nicht besonders hart. Dafür gibt es hier umso mehr nackte Haut zu sehen, noch weitaus mehr als in den meisten anderen Naziexploitern. Ich glaube es gibt hier kaum eine Szene in der keine Person unbekleidet ist. Auch wenn das Gezeigte im Vergleich zu so manchen Sickos eigentlich gar nicht so derbe ist ist "Gestapo's Last Orgy" ganz schön harter Tobak und zwar aufgrund seines enormen Maßes an unterschwelliger Gewalt, die praktisch allgegenwärtig ist.

Wie dem auch sei; Canevari hat immerhin den Versuch unternommen so etwas wie eine Story, Dramatik (nicht zuletzt aufgrund des herausragenden Scores) und den damit verbundenen Anspruch in seinen Film zu integrieren und auch wenn das nicht wirklich funktioniert hat muss man Canevari schon allein den Versuch hoch anrechnen. Das ist auf jeden Fall mehr als der inzwischen schon verstorbene Bruno Mattei zustande gebracht hat.

Die Musik von Alberto Baldan Bembo ist wie gesagt fantastisch, wenn auch etwas deplatziert in einem solchen Film. Zudem stört  die stümperhafte Inszenierung von Canevari gewaltig. Wenn ich da so an "KZ 09" oder "SS Experiment Love Camp" ist "Gestapo's Last Orgy" vielleicht wirklich nicht schlecht, aber als eigenständiger Film will Canevaris Lagerfilm einfach nicht funktionieren, oder besser gesagt nicht richtig. Höchstens für Fans von Naziexploitern interessant.

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