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Der einsame Wolf nimmt den Auftrag an, einen alten Priester zu töten, um gestohlene geheime Dokumente zurückzuholen, und diese Papiere an die Führer des Kuroda-Clans zu geben. Er nimmt aber auch noch einen weiteren Auftrag an: Er soll den Führer des Kuroda-Clans sowie dessen Frau und das kleine Kind töten. Okami nimmt den Auftrag an …

Was wie ein zeitgenössischer Western beginnt, verwandelt sich schnell in – ausufernde Langeweile. Die Unbesiegbarkeit Okamis, der mit unbeschreiblichen Massen von Gegnern in kürzester Zeit fertig wird, ohne auch nur einen einzigen Kratzer davonzutragen,  hatte mich in den ersten drei Teilen ja schon zunehmend gestört (und gerade seine Verwundbarkeit ist einer der Gründe, warum mir der vierte Teil, DIE TÄTOWIERTE KILLERIN, um so vieles besser gefällt). Auch dass die Geschichten Haken schlagen und reiner Selbstnutz sind, also nur dazu dienen, die Kampfszenen zu verbinden, das ist nichts Neues. Aber dieses Mal hat es mich schon sehr gestört, dass außer den wunderschönen Bildern und den brachialen Kampfszenen so rein gar nichts vorhanden ist. Die kleine Geschichte um den Initiationsritus Daigoros in die Welt der Ronins, der verstoßenen und gesetzlosen Samurai, ist launig und bringt etwas Abwechslung ins Spiel, doch der Rest ist eine triste Abfolge ewig gleicher Aktionen: Okami nimmt nacheinander fünf Mordaufträge an, nacheinander überbracht durch fünf Kamikaze-Boten, Okami nimmt den sechsten Mordauftrag an, Okami schiebt den Kinderwagen durch die Gegend, Okami tötet.

Dass er es dabei mit immer größeren Heerscharen von Gegnern zu tun hat ist eine Falle, in welche die Drehbuchautoren sehenden Auges gelaufen sind, und nun keinen Ausweg mehr wissen. Im Kampf Mann gegen Mann ist Okami praktisch unbesiegbar, innert Sekunden metzelt er jeden Gegner nieder. Um also ein klein wenig Spannung zu entwickeln, wächst die Zahl der Feinde von Kampf zu Kampf. Und was macht Okami? Richtig, er metzelt alles nieder … Dabei hat es zwar sehr splatterig-hübsche Momente, und die Blutfontänen färben den Himmel über Japan tiefrot, aber Dinge wie Abwechslung und Spannung bleiben dabei schnell auf der Strecke, und machen Eintönigkeit und Langeweile Platz.

Nein, so leid es mir tut: mit DER WEISSE PFAD DER HÖLLE konnte ich sehr wenig anfangen. Zu viel Einerlei, ein zu strahlender und unverwundbarer Held, zu wenig Abwechslung.

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