Review

„The Kingsman“ habe ich als vollkommen überdrehten und unentschlossenen Film wahrgenommen, der irgendwo zwischen James Bond und Austin Powers hin und her pendelte.


Die Figuren sind allesamt unglaubwürdig und plakativ als habe man es mit einem Werk von Guy Ritchie zu tun, wobei ich dann herausfand, dass es sich um eine weitere Comicverfilmung handelt. Das erklärt zwar den Hang zur Überzeichnung, macht den Film aber nicht besser und diese verklemmten Bilder von männlicher Eleganz und Größe werden letztlich mehr beworben als karikiert.

Die überzogene Darstellung von Gewalt und der klamaukige aber irgendwie sehr hüftsteife Humor gehen nie zusammen und wenn dann alle Bilder noch durch den Computer gejagt werden, um ja jeden Realitätsbezug aufzulösen, habe ich alles Interesse verloren.

Lediglich Samuel L. Jackson schafft es, aus der Gegensätzlichkeit von Handeln und Figurenzeichnung Humor zu ziehen und hat zwei, drei Momente, die Vergnügen bescheren können. Michael Caine wird hier blass und beliebig eingesetzt, Colin Firth sagt mir gar nichts, aber immer noch mehr als Taron Egerton, der sowohl als Hochglanz-Asi als auch als Anzugträger vollkommen unglaubwürdig und arm an Charisma bleibt.


Fazit

„The Kingsman“ ist unentschlossenes Blockbuster-Kino, das seine innere Mitte nie zu finden scheint, durch den Bösewicht den ein oder anderen avisierten Punkt setzen kann, aber nie über den Ansatz herauskommt, digitale Schauwerte und veraltete Rollenbilder auf das Publikum zu schleudern. Der Film hätte womöglich von einem nur halb so großen Budget profitiert, weil er es sich dann nicht so einfach hätte machen können, wie er es über die gesamte Laufzeit leider tut.

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