Review

Nur zu einem kleinen Teil Horror ist SUICIDE CIRCLE so etwas wie die asiatische Version von SOPHIA COPPOLAS Mädchenkunstfilm THE VIRGIN SUICIDES. Ohne dessen fast schon LARRY CLARK’sche Überzeugung, gerade zweitausend Jahre Zivilisation auf den Kopf gestellt zu haben. Zum Film. Fünfzig kichernde und den verkappten Fetischisten vorm Glotzophon das „Herz“ in der Hose hüpfen lassende japanische Schulmädchen springen vor die U-Bahn. Der Teufel weiß wieso. Kurz darauf wird das arme Land von einer Welle kleiner Mädchenselbstmorde geschüttelt. Wurzel des Elends scheint die „Suicide Club“- Homepage eines bescheuerten Möchtegern-Sektenführers – und da hat man im Land der aufgehenden und so weiter ja seine Erfahrungen gemacht – zu sein. Irgendwie kann dieser den Blagen beibringen, ihre diesseitige Existenz frühzeitig abzubrechen. So, das war’s im Bezug auf Stringenz und Logik am Horizont der Handlung. Man ergeht sich lieber in einer Aneinanderreihung stimmiger Bilder, teils grausam, teils bitterböse-humoristisch bis hin zu Absurditätsausbrüchen im Stile des großen und tausendfach kopierten DAVID LYNCH. Wie Ihr sicherlich gemerkt habt, wird auch hier wieder einmal die Idee des „diabolus ex machina“ um es so zu nennen kolportiert. Das Böse aus einem Gesicht der Elektronik, wie das Video aus RING, oder dem Telefon aus PHONE oder ONE MISSED CALL. Japans Antwort auf den Organic Horror der vergangenen Jahrzehnte. Aber das nur nebenher. Alles in Allem eher was fürs Auge.

Details
Ähnliche Filme