Ein großes Fragezeichen schwebt über meinem Kopf, nachdem ich mir diesen Film angesehen habe, genau das gleiche Fragezeichen, wie ich es schon bei "Uzumaki" hatte. Was will uns der Regisseur mit diesem Film sagen? Das wir alle Selbstmord begehen sollen, weil wir danach endlich mit uns im reinen sind? Nö, kann ich mir nicht vorstellen. Wird die japanische Gesellschaft kritisiert? Ja, das kann durchaus sein, muss aber nicht. Ich habe keine Ahnung.
"Suicide Circle" ist eine total abgefahrene Mischung aus Horror, Krimi, schwarzer Komödie und David Lynch. Der Anfang des Streifens ist sehr gut gelungen. Da kommen plötzlich über 50 Schulmädchen lachend und schwatzend in eine U-Bahnstation, warten, fassen sich an den Händen und springen auf die Gleise. Auch die Selbstmordszene auf dem Dach eines Schulgebäudes ist verstörend und krass.
Warum die ganzen Selbstmorde? Hat das ganze etwas mit dem mysteriösen "Suicide Club" zu tun, der über Internet die Menschen zum obligatorischen Massenselbstmord aufruft? Oder ist doch die japanische Teenieband schuld? Oder ist es vielleicht der Sandmann, eine alte Plastiktüte, oder...? Ich weiß es nicht, ich habe keine Ahnung. Eine Auflösung gibt es nämlich nicht. Dies ist ein weiterer japanischer Film der Marke "Was will und der Regisseur eigentlich damit sagen?"
Aber wisst ihr was? Der Streifen funktioniert doch irgendwie. Dieses ganze scheinbar sinnlose Aneinanderreihen von bizarren, abartigen und dann wieder ruhigen Szenen hat etwas an sich, dessen man sich nur schwer entziehen kann.
Am Ende jedenfalls wird der Zuschauer mit einem ratlosen Ausdruck auf dem Gesicht allein gelassen, was ich der visuellen Geisterbahnfahrt einfach nicht verzeihen kann. Ich glaube, der Regisseur hat selbst nicht gewusst, wie er den Film am besten enden lassen soll und hat sich einen Schluss zusammengereimt, den jeder für sich selbst interpretieren soll. Tolle Wurst, wenn da ein Sinn dahinterstecken sollte, kann mir den mal jemand erklären? Ich wette, 90 Prozent aller Zuschauer können das nicht.