Japanischer Geschäftsmann wandelt scheinbar ziellos durch das nächtliche Tokio. Alsbald wird er von einem Transsexuellen verfolgt, der in Wahrheit ein Mutant mit aus dem Kopf herauswachsenden Krebsscheren ist. Durch die Begegnung wird der Geschäftsmann infiziert, zum Mörder und am Schluss selber zum Mutanten...
Ob Regisseur Yoshihiro Nishimura nun auf den Spuren von David Cronenberg oder David Lynch wandelt, spielt eh keine Rolle mehr: Das angeblich künstlerische Frühwerk "Anatomia Extinction" versagt in allen Bereichen, obwohl der Film lediglich 54 Minuten dauert. Genau so lange dauert der inhaltliche Leerlauf, weil der Streifen von der ersten Sekunde bis zum Abspann rein gar nichts zu bieten hat. Etwas farblicher Rotstich macht noch lange keinen Arthaus-Film, gesprochen wird fast kein Wort. Der Trip eines einsamen Mannes durch die nächtliche Großstadt wirkt nicht bizarr, sondern nur sinnentleert.
Kunstkino, Body Horror, Cyberpunk: Als das kann man getrost vergessen. Anstatt aus den Vollen zu schöpfen, sorgt der Regisseur nur für allgemeine Ratlosigkeit, die in gähnende Langeweile übergeht. Gelegentlich werden pulsierende Organe in Großaufnahme gezeigt, ansonsten passiert im Horrorsektor kaum etwas Nennenswertes. Es gibt keine blutigen Kills oder andere Exzesse, sondern das exakte Gegenteil: So ist "Anatomia Extinction" handzahm bis zum Gehtnichtmehr, um dabei auch noch die Handlung auf ein Minimum zu reduzieren.
Fazit: Pseudo-Kunst, in die niemand allzu viel reininterpretieren sollte. Ein Film, bei dem man Angst hat, das Bild könnte stehen bleiben. Punkteminimum.