Natürlich, es war nur eine Frage der Zeit. Nach dem Found Footage-Kram folgt letztendlich der Skype-Facebook-Email-Mondo, warum ist man nicht schon früher drauf gekommen?
Immerhin gibt es das verfickte Facebook ja schon so viele Jahre, Sykpe genauso, und Emails wurden mit der Kraft von Nutella erfunden.
Also tut mir nur einen Gefallen Leute, wenn ihr bei allem Rotz angemeldet seid, schaut dieses Teil nicht über den PC. Den sonst werdet ihr Verfolgunswahn bekommen.
DIe Geschicht: Eine Bratz-Tusse hat sich nach einer Nacht komplett zugekackt, das Video wurde bei Youtube hochgeladen und anschließlich begeht sie Selbstmord.
Nun, fünf Freunde sollt ihr sein und alle haben irgendwie direkt oder indirekt Schuld an diesem Suizid. Sie skypen, bis der Notarzt kommt, und ein unbekannter Teilnehmer, der Meister des Hackens ist, ballert sich in diese Runde hinein. Man sieht ihn/es nicht, aber scheinbar hat er alle Emailkontakte, Facebook-Accounts unter Kontrolle und will sich an den fünf Freunden rächen. Wer den Skype verlässt, wird sterben...
Wow, ich muss erstmal sagen, dass ich nicht gedacht hätte, dass es noch etwas billigeres zu produzieren gibt wie Found Foutage, aber es geht ja. Den ganzen Film über kommt man sich als stilles siebtes Mitglied vor, dass nicht schreiben oder antworten kann. Der Film fühlt sich so an, als würde man 80 Minuten auf seinen eigenen PC starren. Zu Gute halten muss man den Machern des Films, dass hier sämtliche Texte "eingedeutscht" wurden, ansonsten könnte man wohl 80 Minuten lang Untertitel lesen. Da haben sie sich schon Mühe gegeben.
Zur Story selbst: Die nimmt langsam aber sicher ihre Fahrt auf, aber es ist nach "Blair Witch Project" mal was "ganz Neues", so eine Erfahrung durchzumachen. Ich hab mich selbst dabei erwischt, wie ich andauernd mit der Maustaste irgendetwas anklicken wollte, weil es irgendwie aussieht, wie der eigene fugging Desktop. Naja, ungefähr zumindest.
Der Film ist ansich nicht schlecht, strotzt aber so vor Logiklöchern. Das beginnt schon damit, dass der Mörder nicht überall sein kann, obwohl er es ist. Gerade der Teilnehmer, der patzt - ihr könnt es schon eraten - ist der Killer am richtigen Ort.
Natürlich wirkt Found Footage oder wie ich diesen Klimmbimm auch nennen soll auch immer arg billig produziert. Und auch "Unknown User" macht da keinen großen Hehl drauß. Dennoch hat dieser Streifen so seine Momente, die unter die Haut fahren auch wenn sie weit entfernt von "Blair Witch Project" oder "Paranormal Activity" sind. Aber man kann den Film einwandfrei genießen, ohne größere Schäden davon zu tragen.
Das Ende ist absolut unbefriedigend, da fiel den Drehbuchschreibern wohl nix besseres ein, aber naja, ein Film muss ja ein Ende haben. Kann man sich einmal geben.
5,5/10