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Die junge Sylvia lässt ihren Freund, den Stand-Up-Comedian David, in dem gottverlassenen Kaff Blacktop sitzen, weil sie es satt hat mitanzusehen, wie dieser sein Leben mit miserabel bezahlten Auftritten in heruntergekommenen Trucker-Kneipen vergeudet. Weil in absehbarer Zeit kein Bus das Städtchen durchquert, steigt Sylvia zu dem sympathischen LKW-Fahrer Jack ins Führerhaus... ein schwerer Fehler, denn Jack ist ein psychopathischer Serienkiller, der gerne mal Katz-und-Maus-Spielchen mit seinen Opfern treibt und auf dessen Konto wohl schon eine ganze Latte von ermordeten Anhalterinnen geht. Und damit das Ganze auch so richtig zum Laufen kommt, hinterlässt er Hinweise auf seine vorherigen Taten, denen David gerade so weit folgen kann, damit dieser mit seiner Klapperkiste den Anschluss an Jacks Truck nicht verliert. Als Sylvia ahnt, in welche Bredouille sie sich da hineingeritten hat, ist es schon längst zu spät... Diesem B-Klasse-Crossover von "Hitcher - Der Highway Killer" und "Breakdown" wurden zusätzlich noch einige Spritzer des LKW-Fahrer-trifft-auf-Serienkiller-Vehikels "Truck Driver" beigemengt, um den Rundumklau perfekt zu machen, doch leider hat das alles nichts genutzt, denn die daraus resultierende Melange ist in ihrer Gesamtheit trotzdem kaum genießbar. Aufgrund des von Regisseur T.J. Scott mitverfassten Drehbuchs, das völlig hirnlos daherkommt, fällt der anvisierte Cash-In bei den besagten Vorbildern auf ganzer Linie flach und so ist aus "Road Trip in die Hölle" trotz an sich solider Produktions-Bedingungen doch nur ein reines Ärgernis geworden. Selten hat man sich nämlich als Zuschauer in der Hoffnung auf ein bisschen Thrill durch einen dermaßen verquasten psychologischen Morast voller Schulbuch-Weisheiten kämpfen müssen, der einem einfach nur die Haare zu Berge stehen lässt... neben den abstrusesten Klischees wird da sogar wieder einmal die alte Mutter-Klatsche bemüht, um das Fundament für das verschrobene Weltbild eines Psychopathen zu liefern, wie er bestimmt nur im Kino (oder im diesen Fall: auf der Mattscheibe) existiert. Wie mächtig hochtrabend für ein ebenso lachhaftes wie frauenfeindliches Filmchen, das ganz offensichtlich nur gedreht wurde, um die durch "Sex and the City" zu einiger Bekanntheit gekommene Hauptdarstellerin Kristin Davis in möglichst vielen unangenehmen Situationen (und ab und an auch mal in Unterwäsche) zu featuren und damit die Chauvi-Klientel solcher Schundwerke kräftig zu bedienen. T.J. Scotts Kolportage-Streifen unterscheidet sich also in keinem Punkt von der Vielzahl an ebenso dummen wie brutalen B-Movies, die dann zumeist aber doch einfach 'ne Spur unterhaltsamer ausgefallen sind. Da nützt es dann auch nichts mehr, dass gelegentlich eine passable Road Movie-Optik aufblitzt und Meat Loaf einigermaßen motiviert seinen Part aus dem zwei Jahre zuvor entstandenen Action-Streifen "Black Dog" wiederholt, wenn die dümmliche Plotte an sich ständig haarscharf an der Grenze zum schieren Stuss entlangmanövriert. Ach ja, die zahlreichen Anklänge an den sehr viel besseren "Breakdown", mit denen da permanent kokettiert wird und aus dem zudem auch ungeniert ganze Situationen und Szenen-Folgen abkopiert werden, gehen einem da schon recht schnell auf die Nuss, zumal der Streifen ja peinlicherweise nicht mal in seinen zwei, drei aufwendigeren Stunt-Sequenzen wie beabsichtigt funktioniert, denn diese spotten geradezu dem gesunden Menschenverstand...

2/10

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