Eine handvoll Schiffbrüchiger findet Zuflucht auf einem verlassenen Geisterschiff, welches im Zweiten Weltkrieg den Nazis als Kriegskutter diente. Dass dieses Schiff es ebenso faustdick hinter den Ohren hat wie seine damaligen Steuerer wird den neuen Passagieren schnell klar, denn unheimliche Geschehnisse ereignen sich an Bord und lebend möchte die Windjammer niemanden gehen lassen.
Die Geschichte dieses Films verspricht leider mehr als sie im Endeffekt halten kann, denn ein wirklich unheimlicher Geisterschiffschocker ist nicht dabei rausgekommen. Nach einer kurzen Vorstellung der Hauptfiguren (ungehobelter Kapitän kurz vor der Rente, Nachfolge-Kapitän mit Frau und Kindern, Liebespaar und nette alte Dame) gibts bald den Schiffbruch und zügig wird die Bekanntschaft mit dem "Deathship" gemacht. Auf diesem geschehen dann viele merkwürdige Dinge. Zum einen führt der Kahn ein Eigenleben, kann Rettungsboote absetzen, um die Flucht der Passagiere zu verhindern, mit Seilen nach Leuten schnappen, um diese im Wasser zu entsorgen oder mit Haken außer Gefecht setzen und zum anderen gibt auf diesem einige Mysteriösitäten wie laufende Filmprojektoren, Bonbons, die nette ältere Damen ganz doll hässlich machen, Nazipropaganda und -symbole, Goldzahn- und Schmucksammlungen, Blutduschen und die ein oder andere Leiche im Keller bzw. der Kühlkammer und zu allem Überfluss bemächtigt sich der Kutter durch geisterhafte Stimmen des ungehobelten Kapitäns, um einen menschlichen Verbündeten auf seiner Seite zu haben. Für alle diese Geschehnisse gibt es nur wenige Erklärungen.
Eine Gruselathmosphäre kann nur stellenweise erzeugt werden. Der Schauplatz des verlassenen Nazidampfers bietet hierfür mit seinen dunklen Kammern und Gängen eigentlich ideale Voraussetzungen, aber komplett wurde dies nicht ausgenutzt, denn durch die sprunghaften Handlungsläufe (hier ein Ereignis, da eine Entdeckung) ohne ersichtlichen roten Faden kommt nur selten Spannung und durch die wenig überzeugenden Figuren kaum ein Mitfiebergefühl auf.
Die Kamera ist bemüht durch wackelnde Bewegungen bei Wellengang, Schräg- und Überkopfeinstellungen oder Zeitlupen (Sehr unterhaltsam finde ich die Passage, in der der sich in Normalgeschwindigkeit fortbewegende ungehobelte Kapitän von zwei Männern in Zeitlupe verfolgt wird. Das erinnert etwas an eine Szene mit Oilver Kalkofe in "Der Wixxer".) für Abwechslung zu sorgen und die Musik kann an einigen Stellen punkten, aber unterm Strich möchte ich die Umsetzung doch eher als mäßig bezeichnen.
Auf Seiten der Darsteller bewegt sich der Film im grünen Bereich und mit George Kennedy als wunderbar fiesem Kapitän, der vom Geisterschiff besessen ist und Richard Crenna als heldenhaften Juniorkapitän hat man zwei große Namen auf der Besetzungsliste.
Insgesamt in meinen Augen ein Film der verschenkten Möglichkeiten, denn Drehbuch und Umsetzung weisen zu viele Lücken auf, um die Fahrt auf dem Geisterschiff zu einem unvergesslichen Erlebnis zu machen.