Nummer 5 lebt und heißt jetzt Chappie, oder so ähnlich könnte man kurz zusammenfassen, was der Zuschauer hier bekommt. Was sich zunächst einmal vielversprechend darstellt und spannend beginnt, verliert sich gegen Ende zunehmend im Kitsch und Klamauk. Genial animierte Roboter, fiese Typen mit "fetten" Ballermännern und eine hochkarätige Besetzung, ja was soll das denn schief gehen können? So einiges! Ein Informatik-Genie und -Tüftler programmiert eine künstliche Intelligenz, die er einem ausgemusterten Polizeiroboter einsetzt. Sein fieser, weil in der selben Firma arbeitende, erfolglose Widersacher (gespielt von Hugh Jackman) will ihn und seine "Geschöpfe" mit listigen Methoden aus dem Weg räumen, um endlich seinen gigantischen Kampfroboter am Markt etablieren zu können. Ein Großteil der Handlung spielt bei einigen abgedrehten, asozialen, gewalttätigen Punks in einer Industrieruine, die immer mehr an Authenzität und Identität verlieren. Die Handlung passt nicht richtig zusammen, da sind brutale Gewaltszenen und kurze Zeit später glaubt man versehentlich ins Kinderprogramm vom Disney-Channel oder Nickelodeon gezappt zu haben. Der Roboter Chappie ist ein liebenswertes, friedfertiges Weichei - in anderen Filmen wird zuviel geistlos geballert und gekämpft, hier fehlt es dem Helden aber einfach an Biss und Charme. Zahlreiche Logikfehler und undurchdachte Handlungswechsel zeugen von einem schlampigen Skript. Die Idee, dass Bewußtsein als eine Anzahl Daten-Bits in Maschinen kopier- und übertragbar ist, ist grandios peinlich und oberflächlich.
Fazit: Die Story als Kurvenfunktion verläuft erst mal steil aufwärts, dann ganz tief runter und am Ende nochmal rauf (parabel-artig). Leider kann ich für den Film aufgrund der lächerlich, kindischen Story und des massiv verschenkten Potentials keine Empfehlung aussprechen. Von einem guten SciFi erwarte ich mehr. (5/10)