Rotkäppchen (2016)

Budget- und Ideenloses Fantasy-Grusel-Gedöns, das mit der Grimm'schen Vorlage nur noch rudimentär was am Hut hat: Rotkäppchen verläuft sich im Wald und findet eine Burg, auf der so'n Dämonen-Nuppsi haust, der sich von der Angst seiner Opfer ernährt und ihnen darum seine Monster-Lakaien auf den Hals hetzt. Dann gibt's noch so 'ne unerklärliche Neben-*ähm*-" Handlung" in der Jetztzeit mit 'ner Tussi im engen Oberteil, die im Wald Fotos macht. Mal abgesehen davon, dass die Chose völlig Plot-befreit ist und sich ganz arg abrackert, um überhaupt knappe 70 Minuten voll zu machen, schockieren hier vor allem die schlampig schlecht gesetzten After-Effects-Plug-Ins, die nicht immer ganz passgenau mit dem Schnitt korrespondieren, was dann schon mal dazu führt, dass der strahlende CGI-Sonnenschein durchs Burgfenster 'nen Frame zu früh verschwindet. Im Gegensatz zu den seit einigen Jahren sowohl bei großen Hollywood-Studios bis hin zu The Asylum im Trend liegenden Märchen-Verwurstungen bringt diese "Rotkäppchen"-Schändung nicht mal einen Furz Flair oder Atmosphäre zustande, schade um die eindrucksvolle Burg-Location. Dafür gibt's Trash-Appeal, wenn die Laien-Darsteller in ihrer Kindergarten-Halloween-Maskerade durch das Gemäuer stolpern und der Streifen phasenweise zur schieren Gummimonster-Parade mutiert. Passieren tut sonst nämlich nix. Gratulation, Rene Perez, wer immer du auch bist, in dir könnte selbst ein Ulli Lommel noch seinen Meister finden. Bleibt noch auf den Etiketten-Schwindel des deutschen DVD-Anbieters hinzuweisen, denn als weitestgehend harmloses Fantasy-Filmchen ist das Ding korrekterweise schon ab 12 Jahren freigegeben, doch auf dem Cover prangt groß und breit ein roter FSK 18-Sticker, der im Verbund mit dem spärlich bekleideten Schlampenkäppchen eine ganz andere Sorte von Film suggeriert. Pffffttttzzz!

1/10