Review

Staffel 1 - 7/10

Staffel 1


Die Waffen einer Frau

Bevor Marvel auf Disney+ mit mehreren kinoreifen Serien sein MCU ausbaute und auch noch bevor die Marke auf Netflix eine härtere Seite zeigen durfte, gab es sowas wie „Agent Carter“. Nicht super langlebig oder legendär, aber dennoch ein kleiner, deutlich unterschätzter und unnötig unter den Teppich gekehrter Gem in dem immer unübersichtlicher werdenden Universum der Marvelhelden. Über Peggy Carter, eine Kriegsheldin und Geheimagentin nach dem zweiten Weltkrieg, zwischen kaltem Krieg und Gleichberechtigung, die hier zu viel mehr als nur „Captain Americas Flamme“ avanciert…

SSR
+ Haley Atwell ist charismatisch, tough und bleibt die Idealbesetzung
+ die Epoche wird erstaunlich stylisch getroffen 
+ Feminismus wird aufgegriffen, aber nie gepredigt 
+ greift und passt sehr gut ins (damalige) MCU 
+ hat mit „Captain America“ einen sehr guten emotionalen Unterbau 
+ geht nicht in Details, Easter Eggs und Insidern unter
+ ist allgemein durchaus unterschätzt 
+ hätte meiner Meinung nach ein längeres Serienleben als „Agents of Shield“ verdient gehabt 
+ baut gekonnt auf den Themen und Strukturen der bis dahin erschienen Filme auf 
+ macht aber auch genug eigen und neu 
+ Hintergründe zu Tony Starks Vater 
+ erstaunlich harte Spitzen
+ pompöser, packender Score
+ empfehlenswert z.B. für „Alias“-Fans
+ für MCU-Komplettisten genauso wie Casual Viewer
+ nach „Doctor Strange 2“ nochmal interessanter 
+ solide Effekte für TV/das Budget 
+ scheut sich nicht vor dem Tod wichtiger Figuren 
+ James „Jarvis“ D'Arcy
+ feiner Chameo in der Post Credit-Szene
+ setzt Grundsteine von S.H.I.E.L.D. bis Hydra, von Stark bis „What If…?“
+ „Kalter Krieg“-Szenario interessant und im MCU bisher unterbenutzt
+ Peggy Carter ist und bleibt eine wichtige, unersetzliche Figur im Marveluniversum, Caps Stütze, Hoffnung und große Liebe
+ nicht zu viele oder zu lange Folgen
+ chice Kostüme
+ erfreulich geerdet und nachvollziehbar 
+ damals eine der wenigen weiblichen Helden im MCU
+ kurzweilig und augenzwinkernd 

Hydra
— kann (natürlich) nicht die Schauwerte der Kinoableger liefern 
— bewegt sich manchmal etwas langsam voran/eher in Kreisen
— erinnert eher weniger an modernes „Fernsehen“
— keine wirklich riesigen, bekannten oder furchterregenden Schurken
— nicht die allerspannendsten Subplots
— Action und Fights sind okay, aber nicht mehr
— wirkt mittlerweile vielleicht schon etwas angestaubt 

Fazit: ziemlich angenehme und feine Balance aus „alter TV-Welt“ und neueren MCU-Schauwerten. Plus Haley Atwell ist großartig! (7/10)

Details
Ähnliche Filme