Review

Staffel 4 - 9/10

Staffel 4


Endlich endlos Endzeit

In der vierten und letzten Staffel vom langsam immer besser gewordenen Geheimtipp „12 Monkeys“ (eine Art amerikanisches, flacheres „Dark“, aber absolut unterhaltsam!) wird der Krieg um die Zeit endgültig zu einem spektakulären Ende geführt - inklusive u.a. einem Abstecher in den wilden Westen, ins Nazi-Deutschland, ins dunkle Mittelalter und zum Ursprung des Virus', des Konflikts gegen die 12 Monkeys und ihre fiese Führerin. Es steht alles auf dem Spiel, egal wieviel durch die Zeit gesprungen und diese manipuliert wird - es gibt keinen Weg mehr zurück! 

„Dark“ ist besser. Der gleichnamige Film ist besser, kompakter, stylischer. Das grundlegende Buch ist besser. Und der ikonische Kurzfilmklassiker „La Jetee“ auf dem alles basiert ist natürlich auch besser, der Ursprung sozusagen. Warum ist die Serie „12 Monkeys“ dennoch eure Zeit wert? Was hebt sie von der hochkarätigen Konkurrenz und den „Vorbildern“ ab? Und warum setzt gerade dieses vierte Jahr nochmal deutlich neue Akzente bzw. allem die Krone auf? Versucht kurz gefasst: weil „12 Monkeys“ als sympathische, fast schon oldschoolige Serie einfach eine Runde Sache ist! Die Figuren wachsen einem ans Herz (bis auf die generische Oberbösewichtin), man spürt wie durchdacht alles von Anfang an war und gerade in diesem finalen Jahr laufen alle Stränge zusammen, werden nahezu alle offenen Fragen geklärt und das mit einem Tempo und einer Epik, wie man sie sonst eher aus Kinofilmen kennt. Und das ohne je den Fokus von den Figuren, den Emotionen, den popkulturellen Anspielungen und dem unumgänglichen Augenzwinkern zu nehmen. „12 Monkeys“ hat sich meiner Meinung nach nie verheddert und ist kaum über seine eigenen Füße gestolpert, nahezu alles hat Hand, Fuß, Sinn und Zweck. „12 Monkeys“ ist eines der saubersten Zeitreisespektakel überhaupt, egal wo man sucht. Selbst wenn durch die Zeitreisen und Beeinflussungen manchmal etwas die Fallhöhe heruntergeschraubt wird bzw. „schockierender Tod“ nicht immer „Auf nimmer Wiedersehen!“ heißt. Aber so ist das nunmal mit Zeitreisen...

Highlights in Staffel 4: Deacans Abgang, der letzte Ritt der „zwei Brüder“ (inklusive geiler Songwahl), „Castle Wolfenstein“-Folge (Amanda Schulls Outfit/Aktion O_O) und ein durchaus richtiges, rührendes Happy End für alle, die es verdient haben. Macht Sinn, macht Spaß, macht Knoten in den Kopf, löst diese aber auch alle wieder. Das ist eine Kunst für sich. 

Fazit: die letzte, straffste, beste und spektakulärste Staffel von „12 Monkeys“ liefert all das, was man sich wünscht - und mehr! Episch und emotional auf einem neuen Level. Wer hätte das nach den Anfängen, der etwas blassen ersten Staffel erwartet... (9/10)

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